Traktor-Fahrsicherheitstraining: Einmal schleudern, bitte!

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Schweres Gerät in schwierigem Gelände steht in der Landwirtschaft auf der Tagesordnung – und damit leider auch immer wieder Unfälle. Zwar sind aktuelle Traktoren mit moderner Sicherheitstechnik ausgerüstet, doch im Ernstfall kommt es immer auch auf die richtige Reaktion des Fahrers an. Laut den Aufzeichnungen der Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) passieren die meisten Unfälle mit Traktoren, weil der Mensch die Kontrolle über das Fahrzeug verliert. Um den Traktor in jeder Situation zu beherrschen und Unfälle zu vermeiden, haben der ÖAMTC, die SVB und Steyr bereits im Jahr 1990 Fahrsicherheitstrainings speziell für Traktorfahrer ins Leben gerufen. Auch dieses Jahr gibt es wieder 55 mögliche Kurstermine, bei denen Sie Ihre Fahrtechnik in praxisnahen Situationen testen und  verbessern können. Schwerpunkte bei den Trainings sind Sicherheit und das Beherrschen des Fahrzeugs auch in kritischen Situationen sowie Geschicklichkeit.

Praxisnahe Situationen

Neben den praktischen Fahrübungen stehen bei den Trainings auch Grundwissen zur Unfallprävention sowie Inhalte zu moderner Traktortechnik auf dem Programm. Danach geht es hinaus auf das Testgelände, wo die Teilnehmer verschiedene Fahrsituationen mit dem Traktor erproben können. Am Programm stehen das Durchfahren von rutschigen Kurven, das sichere Befahren von Gefällestrecken und die besonderen Gefahren im Anhängerbetrieb. Eine zentrale Übung ist die Notbremsung auf rutschigem Untergrund und das richtige Bremsen und Ausweichen mit und ohne ABS – auch mit Anhänger. Zusätzlich erfahren die Teilnehmer, wie man mit Hinterrad- oder Allradantrieb bei einer Steigung sicher anfahren kann.

Mit modernen Traktoren den Ernstfall üben

Für die jeweils eintägigen Schulungen stellt Steyr drei Traktoren mit modernen Getrieben und Bremssystemen – von  ABS bis zur Allradbremse – zur Verfügung. „Wir wollen den Teilnehmern die Möglichkeit bieten, sich mit verschiedenen Systemen vertraut zu machen“, erklärt Josef Penzinger, Marketing Manager bei Steyr. In dieser Saison stehen ein 4120 Multi mit Allradbremse, ein 4125 Profi mit S-Control 8 Lastschaltgetriebe sowie ein 6240 CVT mit stufenlosem Getriebe zur Verfügung.

Bereits zum 28. Mal bieten der ÖAMTC, die SVB und Steyr diese Fahrsicherheitstrainings gemeinsam an. Bei den Kursen wurden bisher über 12.000 Teilnehmer geschult. Die Trainings, die in den sechs Fahrtechnik-Zentren Teesdorf, Melk, St. Veit/Glan, Marchtrenk, Innsbruck und Lang-Lebring stattfinden, richten sich vorrangig an aktive Bauern. Aber auch Lehrkräfte und Schüler von land- und forstwirtschaftlichen Fachschulen sind als Multiplikatoren gern gesehene Teilnehmer. Die Erfahrungen der letzten Kursjahre haben laut den Veranstaltern gezeigt, wie überrascht die Fahrer vom Verhalten des Traktors in Extremsituationen sind. „Es war sehr spannend, zu erleben, wie schnell sich der Traktor bei einer Vollbremsung eindreht und wie schnell man in einer engen Kurve ins Rutschen kommt, wenn der Boden nass ist“, berichtet etwa Teilnehmer Georg Rath. Die Möglichkeit, bei den Trainings unterschiedliche Techniken kennenzulernen, habe sich bewährt. „Ein großer und ein kleiner Traktor, mit oder ohne ABS – wie sich der beim Bremsen und Ausweichen verhält, da ist ein richtig großer Unterschied. Das war wirklich interessant“, erzählt Daniel Nager nach dem absolvierten Training. „Diese Kurse bilden einen wertvollen Beitrag zum sicheren Umgang mit einem der wichtigsten land- und forstwirtschaftlichen Arbeitsgeräte und helfen, schwere Unfälle zu vermeiden“, weiß ÖAMTC Fahrtechnik-Experte Josef Dvorak. Die Trainings finden noch bis April 2019 zu fixen Terminen statt. Anmeldungen können bei den einzelnen Fahrtechnikzentren oder über die SVB vorgenommen werden. Für SVB-Versicherte kostet das Fahrsicherheitstraining 62 Euro, für alle anderen Teilnehmer 153 Euro.