Direktvermarktung„Produktion und Vermarktung gehören in die Hände der Bauern“

„Produktion und Vermarktung gehören in die Hände der Bauern“

LANDWIRT: Eine Gruppe steirischer Bauern hat kürzlich einen Innovationspreis für ihr Projekt zur „stressfreien Schlachtung“ bekommen. Auch die Österreichische Berg- und Kleinbauernvereinigung (ÖBV) beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema. Warum ist das so wichtig für die Bauern?

Florian Walter: Die Bäuerinnen und Bauern sollten das Recht haben, das Fleisch ihrer Tiere selbst zu schlachten und zu verkaufen. Die stressfreie Schlachtung im gewohnten Lebensumfeld der Tiere wäre ein zusätzliches Verkaufsargument und würde der wirtschaftlichen Absicherung der Höfe dienen. Die Konsumenten wünschen sich das und es würde auch Transportwege sparen. Es wird so viel geredet vom Tierwohl und zugleich ist es oft nicht möglich, die Tiere am eigenen Betrieb zu schlachten.

In Österreich wurden Versuche zur mobilen Schlachtung bisher nie genehmigt. Warum?

Ja, es gibt viele Initiativen, die mobile Schlachteinrichtungen gekauft haben, z.B. der Schokoladenhersteller „Zotter“. Die stehen vor dem Problem, dass die Anlage nicht bewilligtaber auch nicht verboten wird. Also die zuständige Landesbehörde tut nichts. Es wurde jetzt ein Fristsetzungsantrag gestellt und die Behörde damit aufgefordert, endlich einen Bescheid zu erlassen – ob positiv oder negativ. Das geht seit Jahren so, bis heute ist nichts entschieden.

In Deutschland gibt es einen Erlass der die mobile Schlachtung ermöglicht – warum nicht in Österreich?

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