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Milchpreisanstieg auch im September

In Österreich wurden im September durchschnittlich 38,41 Cent/kg netto gezahlt.
Quelle: Vetta

Über ein Plus von 0,28 Cent gegenüber dem Vormonat konnten sich Lieferanten im September freuen. Die Vorjahreslinie wurde allerdings immer noch um 0,79 Cent oder 2,3 % unterschritten. Dies geht aus der jüngsten Preiserhebung des niederländischen Landwirteverbandes LTO hervor. Zum Vergleich: In Österreich wurden im September durchschnittlich 38,41 Cent/kg netto gezahlt (bei 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß), das waren um 0,61 Cent netto mehr als im Vormonat.

Der LTO-Durchschnittswert wird bekanntlich monatlich auf Basis der Auszahlungsleistungen von 16 marktführenden Milchverarbeitern in Nord- und Mitteleuropa für Standardmilch mit 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß errechnet. Der Durchschnittspreis beruht auf einer jährlichen Anlieferung von 1 Mio. kg.

Laut vorläufigen LTO-Schätzungen tendieren die Erzeugermilchpreise im EU-Schnitt auch im Oktober und November nach oben. Einige Molkereien meldeten bereits höhere Auszahlungen, wie etwa der dänische Molkereiriese Arla (+0,5 Cent im Oktober und +1 Cent im November). Friesland/Campina in den Niederlanden zahlte im Oktober um 0,5 Cent mehr und wird den Milchpreis im November stabil halten. Der deutsche Marktführer DMK (+1 Cent) und der britische Verarbeiter Saputo Dairy UK (+2,7 Cent) haben ebenfalls für Oktober Preiserhöhungen gemeldet, bei Saputo kommt dabei auch ein Saisonzuschlag zum Tragen.

Milchpreise steigen nur langsam

Die Erzeugermilchpreise lagen in der EU zu Jahresbeginn 2020 noch über dem Vorjahresniveau, gaben jedoch ab März im Zuge der Corona-Pandemie deutlich nach. Seit Juni können die Auszahlungen der Molkereien wieder kontinuierlich zulegen, allerdings sind die monatlichen Zuwächse mit 0,10 bis 0,28 Cent nicht besonders hoch. Sogar wenn der positive Preistrend bis Dezember anhalten sollte, wird der durchschnittliche EU-Erzeugermilchpreis für 2020 um 1 bis 2 % unter dem Vorjahresniveau liegen, schätzen die LTO-Experten.

Globales Milchangebot steigt weiter

Die weitere Entwicklung der Erzeugerpreise hängt nach Ansicht der LTO-Experten vor allem auch davon ab, wie gut das globale Milchangebot an die Nachfrage angepasst werden kann und wie sich die großen Importländer (insbesondere China) am Markt verhalten. Erschwert werden die Prognosen durch die Corona-Pandemie und Sondereinflüsse wie die US-Wahlen oder den Ausgang der Brexit-Verhandlungen.

Die Milchanlieferung innerhalb der EU befindet sich weiterhin auf einem relativ hohen Niveau: Von Jänner bis August 2020 wurde die Vorjahresmenge in Summe um 1,8 % übertroffen, allerdings machte das Plus im August nur mehr 0,5 % aus. In den USA übertraf die Anlieferung von Jänner bis August ebenfalls das Vorjahresniveau um 1,8 %, in den Sommermonaten steigerten die Farmer ihre Produktion aber sehr stark. Neuseeland startete im Juni in die neue Milchsaison 2020/21 und verzeichnete bis Ende August eine Steigerung der Menge um 4,8 %. Der saisonale Höhepunkt der Anlieferung wird in Neuseeland erst im Oktober erreicht. In Australien wurde im Juli und August um 3,2 % mehr Milch produziert als im Vergleichszeitraum 2019. Produktionssteigerungen im August verzeichneten auch Argentinien (+5 %) und Uruguay (+11 %). Insgesamt dürfte die Erzeugung in den größten Milchexportländern von Jänner bis August 2020 um 1,8 % höher ausgefallen sein als vor einem Jahr.

 

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