ForstFegeschutz im Vergleich

Fegeschutz im Vergleich

Bei Böcken, die mindestens das erste Lebensjahr abgeschlossen haben, fällt das Geweih jährlich im Herbst/Frühwinter ab und beginnt unter einer Basthaut neu zu wachsen.
Quelle: David Kalosson/shutterstock.com

Jedes Jahr aufs Neue wechselt der Rehbock sein Geweih. Das alte wird im Herbst/Frühwinter abgeworfen und über die Wintermonate wächst es wieder nach. Während des Wachstums ist das Geweih von einer Basthaut umgeben, die es durchblutet und mit Nährstoffen versorgt. Ist der Kopfschmuck voll ausgebildet, stirbt der Bast ab, juckt und muss runter. Dazu reibt ihn der Bock an kleinen Bäumchen und Sträuchern ab – er „fegt“. Gleichzeitig markiert er auch sein Revier, denn zwischen den Geweihstangen befinden sich Duftdrüsen, mit deren Sekret der Bock sein Territorium absteckt. Der Zeitraum des Verfegens erstreckt sich von März bis in den Sommer. Dieses natürliche Verhalten von Rehböcken kann bei zu massivem Auftreten zum Problem werden, denn durch das Fegen werden die jungen Pflanzen beschädigt. Zudem bevorzugen Böcke für den Waldumbau wichtige Baumarten.

Ausfall von Mischbaumarten

Zum Fegen suchen sich die Rehböcke junge Bäume – meist bis 2 m Höhe – aus. Gerne ausgewählt werden markante Pflanzen – eher einzeln stehende, die größer sind als der Rest. Ebenso seltene Baumarten und Nadelhölzer mit hohem Harzanteil in der Rinde wie Lärche und Douglasie. Der hohe Harzanteil führt bei der Douglasie dazu, dass der Rehbock sie auch in höherem Alter und dickerem Durchmesser fegt. Durch das Schlagen und Reiben des Geweihs an den Bäumchen wird die Rinde und der direkt darunter liegende Bast vom Stamm geschält. Diesen Bast braucht der Baum aber um die Nährstoffe – die er durch Photosynthese bildet – im Stamm zu verteilen und Reserven in der Wurzel anzulegen. Fehlt der Bast, können von der Pflanze keine Reserven mehr angelegt werden und sie stirbt oberhalb der Fegestelle ab. Der sogenannte „Ringelungseffekt“ tritt ein, wenn der Stamm auf ganzem Umfang von Rinde und Bast befreit wird (was beim geringen Durchmesser der Bäume sehr wahrscheinlich ist). Ist die Fegestelle so tief am Baum, dass unterhalb keine grünen Äste mehr vorhanden sind, stirbt im Anschluss die gesamte Pflanze ab. Sind noch Äste vorhanden, richten sich diese in der Regel auf und bilden neue Höhentriebe. Dies kann zu Zwieselbildung führen. Wird der Stamm erneut gefegt, beginnt das „Spiel“ von vorn. Als Konsequenz stirbt die Pflanze zwar nicht ab, wird aber regelmäßig ihres Höhentriebes beraubt und hat somit keine Chance gegenüber ungefegten Konkurrenten. Dies führt zu Ausfällen von Mischbaumarten in Kulturen.

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