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Corona-Krise: Stellen Sie uns Ihre Fragen!

Die Corona-Krise versetzt auch die Landwirtschaft in einen Ausnahmezustand.
Quelle: landpixel

Für viele Landwirte geht die Arbeit fast wie gewohnt weiter, andere wiederum kämpfen schon jetzt mit massiven Einbußen und haben Schwierigkeiten ihre Produkte zu verkaufen. Fest steht: die Corona-Krise trifft uns alle und wird auch in der Landwirtschaft Spuren hinterlassen. Die Bedingungen können sich täglich ändern, es  gibt noch viele offene Fragen und Grauzonen.

Was beschäftigt Sie auf Ihrem Betrieb derzeit rund um die Corona-Krise? Wo gibt es Probleme, was ist noch unklar? Geben Sie Ihre Frage oder Ihr Anliegen einfach in das folgende Formular ein und wir werden versuchen, Antworten zu finden.

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Überblick aus unseren Rubriken

Im Folgenden bieten wir Ihnen einen kompakten Überblick und Einschätzungen unserer Redaktion, wie sich die Corona-Krise bisher  in einzelnen landwirtschaftlichen Sparten niederschlägt.

Rinderhaltung

  • Molkereien rufen teilweise bereits auf, die Anlieferungsmengen zu drosseln.
  • Schlachtrinder sind nur schwer abzusetzen. Die Notierungen sind ausgesetzt. Insbesondere Weibliche Kälber sind schwer abzusetzen.
  • Zuchtviehexporte sind nur unter erschwerten Bedingungen möglich.
  • Versteigerungen finden statt, aber mit strengen Auflagen.
  • Die Futtermittelbranche hat schon Preiserhöhungen angekündigt.
  • Zum Teil finden keine Bauernmärkte statt, die Milchverarbeiter müssen auf Ab-Hof-Abholung setzen. Zum Teil haben sie keinen Zugang zu den Nothilfen, weil sie nicht in die Zielgruppe fallen.

Schweinehaltung

  • Der Schweinesektor musste sich an mehreren Stellen neu sortieren. Die Reisebeschränkungen ins Ausland erschweren etwa die Anreise von ausländischen Mitarbeitern in Schlacht- und Zerlegebetrieben.
  • Die Verarbeiter müssen sich auch auf die neue Situation einstellen, in der die Menschen nicht mehr großteils außer Haus essen, sondern ihr Fleisch nun überwiegend im Supermarkt kaufen und selbst zubereiten. Die Warenströme und das Sortiment verschieben sich also.
  • Obwohl der Warenverkehr an den Grenzen prinzipiell freie Fahrt hätte, waren die Sojaschrot-Transporte aus den Häfen Italiens nur teilweise und mit enormen Verzögerungen möglich. Diese Situation wurde durch die Donau-Schleusen-Sperren, die jährlich im März und April zur Instandhaltung durchgeführt werden, verschärft.

Landtechnik/Landmaschinenhandel

Wir haben bei Werkstätten, Importeuren und Produzenten nachgefragt:

  • Bei vielen Produktionsbetrieben stehen die Montagebänder still. Einerseits um die Mitarbeiter zu schützen, andererseits weil die Teileversorgung von Zulieferern ins Stocken geraten ist. Einige Betriebe haben durch Hygienemaßnahmen und Gruppenmanagement die Produktionskapazitäten reduziert.
  • Ähnliches gilt auch für den Landmaschinenhandel und deren Werkstätten. Derzeit läuft einiges den Umständen entsprechend wie auch in allen anderen Branchen etwas langsamer aber halbwegs rund. Der Publikumsverkehr im Ladengeschäft ist stark eingeschränkt, manche haben die Verkaufsläden auch geschlossen.
  • In den meisten Werkstätten wird gearbeitet. In allen Gesprächen mit den Herstellern wurde immer wieder betont, dass die Ersatzteilversorgung sichergestellt sei. Es ist Saisonbeginn und alle Lager sind voll. Die Zulieferer sind optimistisch, dass das auch so bleiben wird und auch zukünftig keine Engpässe geben wird. Ausnahmen sind natürlich spezielle Teile die unmittelbar in den Krisenherden hergestellt werden. Für viele Teile gibt es aber mehrere Beschaffungswege und diese werden auch schon genutzt.

Ackerbau

  • Da sich im Ackerbau derartige Entwicklungen erst längerfristig niederschlagen, hatte Corona bis dato keine nennenswerten Auswirkungen.
  • Die Düngermengen wurden bereits vorher zum größten Teil eingelagert und zu normalen Konditionen verkauft. Ebenso hört man bislang seitens Landwirten nichts davon, dass Saatgut, Pflanzenschutzmittel oder andere Betriebsmittel knapp wurden. Glücklicherweise sind die Landesproduktenhändler noch offen.
  • Am Markt für Getreide gab es bis dato auch kaum Fluktuationen. Es ging zwar kurzzeitig bergauf, das hat sich aber auch wieder normalisiert. Es wird allgemein gerade sehr wenig gehandelt. Die Landwirte sind derzeit mit der Aussaat und den Pflegemaßnahmen beschäftigt und beschäftigen sich daher grundsätzlich zu der Zeit weniger mit dem Verkauf – dieses Handelsloch ist daher nichts Besonderes.
  • Spannend bleibt aber, wie sich die Krise auf die Getreidemärkte zur Ernte und die Düngermärkte zur Einlagerungsaktion auswirken wird, wenn sie noch länger anhält.

Forstwirtschaft

  • Absatzprobleme: Derzeit gibt es für Waldbesitzer praktisch kaum eine Möglichkeit zum Verkauf von Holz. Das liegt unter anderem an bereits übervollen Rundholzlagern der Industrie, Produktionsdrosselung oder vorübergehender Schließung von Sägewerken, Abschwächung des Bausektors usw.
  • Holzpreis fällt weiter: Ein schlechter Absatz führt naturgemäß zu einem weiteren Preisverfall. Die Holzpreise waren schon vor der Corona-Krise nicht gut. Holzpreise fallen traditionell schneller als sie steigen und werden sich daher nicht rasch erholen.
  • Corona-Krise wird zur Borkenkäfer-Krise: Die Käfersaison beginnt, teilweise ist das Schadholz aus dem Winter (Sturm, Schneebruch) noch nicht aufgeräumt und aus dem Wald abgeführt. Bleibt das Holz im Wald, droht eine unkontrollierbare Borkenkäferausbreitung bzw. ist es im bäuerlichen Privatwald eigentlich nicht möglich, Holz qualitätserhaltend (wie etwa in Nasslagern) zu lagern. Die Folge sind eine weitere Wertminderung/enorme Preisabschläge.
  • Eingeschränkter Holztransport, vor allem nach Italien. Betroffen sind aber auch andere Märkte in Europa bzw. weltweit. Bereits im Jänner waren Auswirkungen auf den Holzabsatz aufgrund der Corona-Krise in China zu spüren. Wenn keine Transporte möglich sind, ist auch keine Produktion möglich, was wiederum zu Absatz- und Preisproblemen bei Rundholz führt.
  • Schlechte Auslastung von Schlägerungsunternehmen und Transportunternehmen: Das betrifft nicht nur große Unternehmen, auch viele Landwirte verdienen sich ein Zubrot als forstlicher Dienstleister.

 

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