AgrarpolitikBraunkohleaktivisten marschieren über Äcker

Braunkohleaktivisten marschieren über Äcker

Ein breite Schneise durchzieht das Möhrenfeld von Bauer Willli (Foto: Willi Kremer-Schillings)

Rund 500 Teilnehmer der Aktion „Ende Gelände“ haben am vergangenen Wochenende gegen den Braunkohleabbau in Gartzweiler protestiert. Auf dem Weg dorthin sind sie unter anderem über die Ackerflächen von Landwirt und Agrarblogger Willi Kremer-Schillings, alias Bauer Willi, marschiert. Auf den Feldern sind dadurch erhebliche Trampelschäden in Speisemöhren und Weizen entstanden. Zudem hinterließen die Aktivisten in der Umgebung große Mengen an Müll. Auf seinem Agrarblog kritisiert Bauer Willi die geringe Wertschätzung, welche die Demonstranten der Arbeit von Landwirten entgegenbringen. Das schmerzt ihn mehr als der finanzielle Schaden. Er zeigt kein Verständnis dafür, dass es sich dabei um Kollateralschäden für ein höheres Ziel handeln soll. Für ihn ist jetzt wichtig zu diskutieren, wie die Gesellschaft zukünftig mit konträren Meinungen umgeht. Es stellt sich dabei die Frage, welche Maßnahmen zur Durchsetzung der eigenen Ziele erlaubt sind und welches Verhalten das Zusammenleben gefährdet.

Auch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner versteht die Ignoranz der Umweltaktivisten gegenüber dem Eigentum von Bauernfamilien nicht. Sie sagt: „Wer achtlos über Gemüsefelder trampelt, Ernte und damit Eigentum zerstört, der geht respektlos mit Lebensmitteln um, und der hat ein Glaubwürdigkeitsproblem bei seinem Kampf für das Klima. In Lebensmitteln stecken wertvolle Ressourcen. Sie und damit auch die Grundlage von Bauern einfach zu zerstören, ist „elitäres, ignorantes Verhalten“. So könne sich nur jemand benehmen, der keine „ordentliche Kinderstube“ habe und die ehrliche, harte Arbeit von Bauern nicht kenne.

 

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