LandtechnikGrünlandtechnikRundballenpresse10 Tipps zum Rundballenpressen

10 Tipps zum Rundballenpressen

Fendt Rotana 160 V Xtra beim Pressen von Anwelksilage.
Quelle: Paar

Die Anforderungen an gepresste Rundballen hängen vom Pressgut ab: Während Silageund Strohballen fest und kantig sein sollen, müssen Heuballen, die belüftet werden sollen, einen weichen Kern haben. Damit das gelingt, müssen der Schwad und dessen Form, die eingesetzte Presstechnik und die Fahrstrategie gut zusammenspielen.
Bei unserem Vergleichstest haben wir nichts davon dem Zufall überlassen. Unsere drei Testfahrer haben mehr als 30 Jahre Erfahrungen mit Rundballenpressen verschiedenster Hersteller in Silage, Stroh und Heu. Bei unserem Vergleichstest haben sie in erster Linie Anwelksilage in der Ebene und in Hanglagen gepresst – und das vom ersten bis zum letzten Schnitt. Gerade beim letzten Schnitt (kurze, nasse Herbstsilage), der für variable Pressen herausfordernder ist als für Festkammerpressen, haben wir viele Ballen gepresst. Jeder Testkandidat musste sich aber auch im Gerstenstroh und im Heu bewähren.

Wir haben nicht nur das vom jeweiligen Hersteller empfohlene Netz, sondern auch diverse andere Netzfabrikate ausprobiert, um die Netzbindung auf Herz und Nieren zu testen. Weiters haben wir auch jede Presse neben dem traktoreigenen Fendt-ISOBUS-Terminal mit zumindest einem weiteren ISOBUS-Terminal betrieben. Die Stärken und Schwächen der sechs Testkandidaten finden Sie in Teil 1 und Teil 2 (Stroh pressen). So ein umfangreicher Test liefert aber noch viele weitere Erkenntnisse, die wir Ihnen in den folgenden 10 Punkten zusammengefasst haben.

1) Hohe Ballendichte

Eine hohe Ballendichte ist vor allem bei Silage und Stroh gefordert. Je dichter die Ballen, umso weniger Ballen müssen genetzt, gewickelt, transportiert und gelagert werden. Mit der Ballendichte steigt aber auch der Leistungsbedarf an der Zapfwelle, und bei fehlenden Leistungsreserven des Traktors sinkt die Flächenleistung. Diese beeinflusst wiederum die Stückkosten pro Ballen. Beim überbetrieblichen Einsatz der Presse ist dies zudem im Abrechnungsmodell zu berücksichtigen. Eine gleichmäßige Verdichtung der Ballen bis in den Kern ist Grundvoraussetzung für eine problemlose Futtervorlage ohne Nacherwärmungsrisiko über einen längeren Zeitraum.

2) Schneidwerke mit vielen Messern

Kurz geschnittenes Pressgut erleichtert das Auflösen von Silageballen und erhöht die Pressdichte. Zudem reduziert es Probleme auf perforierten Stallböden bis hin zur Ausbringung von Wirtschaftsdüngern.

3) Gleichmäßige Schnittlänge

Ein geringer Abstand zwischen der Presskammer-Wand und dem ersten Messer vermindert den Anteil von Überlängen.

4) Weichkerneinrichtung

Alle unsere Testkandidaten waren mit einer Weichkernausrüstung ausgestattet. Die richtige Einstellung in Abhängigkeit von Pressgut und Feuchtigkeit ist entscheidend für die Trocknung von Belüftungsheuballen und bedarf gewisser Erfahrung.

Tipp 5 bis 10 sowie die sicherheitstechische Beurteilung durch die AUVA und SVS finden Sie in der LANDWIRT Ausgabe 2/2021: 6 variable Rundballenpressen im Vergleich Teil 3.

Das Autorenteam: 

Franz HANDLER (BLT Wieselburg); Gregor HUBER (HBLFA Raumberg-Gumpenstein) und Johannes PAAR (LANDWIRT Chefredakteur)

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