LandlebenFamilieWie gehen wir mit dem Älterwerden um?

Wie gehen wir mit dem Älterwerden um?

Älterwerden
Wie unsere Gesellschaft dem Älterwerden gegenübersteht, zeigt eine groß angelegte Studie in 62 Ländern.
Quelle: Isna Alfi Bustoni/shutterstock.com

Basierend auf den Aussagen von 227.353 TeilnehmerInnen aus 62 Ländern wurde ein globales Stimmungsbild rund um das Älterwerden erhoben und zeigt: Der Großteil der Befragten sieht dem Altern gelassen entgegen. So manche Sorge bereiten mögliche gesundheitliche Beschwerden sowie der Rückgang der körperlichen und geistigen Fitness. Gleichzeitig fiebert man dem Ruhestand und der damit einhergehenden Freizeit entgegen: Zeit für seine Lieben, Reisen und Hobbys gelten als Freuden des Alters.

Wann ist man alt?

Im Durchschnitt beginnt das Alter aus Sicht der Befragten mit 60,7 Jahren, wobei hier je nach Altersgruppe Uneinigkeit herrscht. Für die Millenials gehört man schon ab 56,7 Jahren zum „alten Eisen“, die Greatest Generation als älteste Generation setzt den Startpunkt hingegen erst bei 67,9 Jahren. Die Angst, diese Zahlen einmal in den eigenen Geburtstagskarten zu lesen, sitzt insgesamt vor allem den Frauen in den Knochen. 35 Prozent hadern mit dem Gedanken, in die Jahre zu kommen, unter den Männern betrifft dies hingegen nur jeden Vierten.

Angst vorm Älterwerden?

Doch worin begründet die Angst vor dem Alter? Die Befragten weltweit verbinden mit dem Älterwerden vor allem eine schlechter werdende Gesundheit (48 %) bis hin zur Gebrechlichkeit (22 %). Dazu bescheren die verstreichenden Lebensjahre so manches graue Haar (27 %). Für knapp jeden Vierten gehört auch die Vergesslichkeit zum Altern dazu. Gerade diese Alterserscheinungen an Körper und Geist machen den Menschen zu schaffen. Knapp jeder Zweite fürchtet körperliche Beschwerden, Schmerzen und Krankheit, 4 von 10 den damit einhergehenden Verlust der körperlichen Fitness, der die aktive Teilnahme am Leben verhindern könnte. 43 Prozent sind außerdem besorgt, geistig nicht mehr so rege zu sein wie früher. Selbstständig und selbstbestimmt zu leben, wird damit zunehmend schwerer, was gut jeden Dritten verunsichert. Zuletzt versetzt der Gedanke, geliebte Menschen zu verlieren, 36 Prozent in Angst und Schrecken. Diese verschiedenen Sorgen sind gerade unter den Österreichern stark verbreitet. Die heimische Bevölkerung scheint hier insgesamt mehr Angst als der weltweite Durchschnitt zu haben.

Freude auf den Ruhestand

Gleichzeitig freuen sich unter den österreichischen Befragten jedoch ganze 17 Prozent auf das Älterwerden und damit fast doppelt so viele wie im weltweiten Schnitt (8,7 %). Und das ist gut so, denn das Alter hat Einiges zu bieten. So geht die Anzahl der Lebensjahre für gut 4 von 10 Befragten vor allem mit Lebenserfahrung und für 37 Prozent mit Weisheit Hand in Hand. Den Dingen mit mehr Gelassenheit zu begegnen, ist vor allem aus Sicht der Österreichern typisch für das Älterwerden (26 %). Darüber hinaus erwartet je ein Drittel der Befragten mit zunehmendem Alter mehr Kontrolle über die eigenen Finanzen sowie das ganze Leben. Und so mancher Falte zum Trotz fühlt sich jeder Fünfte insgesamt wohler in seiner Haut, je älter er wird.

Worauf man sich im Alter freut
Quelle: Marktagent

Daher ist es wenig überraschend, dass die Befragten lieber früher als später in den Ruhestand gehen möchten. Das ideale Alter dafür beträgt laut Ansicht der Befragten im Durchschnitt 55,5 Jahre. Wenn sie könnten, würden die Millenials bereits mit knapp 53,7 Jahren die Pension antreten. Dieser Wunsch wandelt sich jedoch mit zunehmendem Alter. So würde die Greatest Generation die Arbeitswelt erst mit 60,5 Jahren verlassen, hätten sie noch einmal die Möglichkeit dazu. In Hinblick auf die wirtschaftliche Lage gilt dieser Schritt durchschnittlich aber erst mit 61 Jahren als realistisch.
Gründe, den Ruhestand länger hinauszuschieben als geplant, sind vor allem finanzieller Natur. Für knapp jeden Zweiten ist die Möglichkeit eines (zusätzlichen) Verdienstes relevant, ein Drittel muss noch (mehr) Geld sparen. Viele Befragte hält es zudem aufgrund persönlicher Motive länger am Arbeitsmarkt. Jeder Dritte möchte sich weiterhin gebraucht fühlen, 28 Prozent wollen damit ihr Selbstwertgefühl stärken. Knapp 3 von 10 finden es wichtig, ihre eigene Erfahrung an die nächste Generation weiterzugeben. Die Österreicher hält zudem vor allem der Spaß an der Arbeit im Beruf (37 %).

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