AckerbauWelchen Boden bewirtschafte ich?

Welchen Boden bewirtschafte ich?

Ein Bodenprofil sagt Ihnen sehr viel über den Boden aus. Doch wer hebt schon gerne einen Meter Erde aus, wenn man ähnliche Daten gratis im Internet rausfinden kann. Foto: Landpixel

„Mein Boden ist sehr schwer“ oder „ Mein Boden ist sehr leicht“, Das sind die beiden Antworten, die man oft von Landwirten bekommt, wenn man diese nach dem eigenen Boden fragt. Wer aber mehr über seinen eigenen Boden erfahren möchte, sollte auf bodenkarte.at die eigenen Böden studieren. Noch nie war der Zeitpunkt dafür besser, denn die elektronische Bodenkarte (eBOD) präsentiert sich seit Ende 2018 in einer völlig neuen Weboberfläche, um Michael Wandl, den Initiator der eBOD und Leiter der Abteilung Landwirtschaftlicher Boden des Bundesforschungs- und Ausbildungszentrums für Wald, Naturgefahren und Landschaft (BFW), zu zitieren. Über die Neurungen haben wir bereits in der vergangenen Ausgabe 2 berichtet. Dieser Artikel soll Ihnen den Nutzen verdeutlichen und liefert eine kleine Anleitung für den Umgang. Beinahe ganz Österreich wurde bereits kartiert. Nur die Bezirke Mank, Klosterneuburg und Wien-West fehlt noch. Aber das sollte sich in naher Zukunft ändern, wie Günter Aust vom BFW betont. 30 verschiedene Bodenkartierer haben über einen Zeitraum von 60 Jahren in 70.000 Außendiensttagen eine Fläche von 1,5 Millionen Hektar kartiert. Hier stellt sich auch das Problem der Bodenkarte: Gewisse Daten sind in die Jahre gekommen. Hier muss der Landwirt selbst sehen, inwieweit diese Daten noch stimmen. Unsicher sind die Wasserverhältnisse, sofern zwischenzeitlich eine Drainage gelegt wurde, und unter Umständen der Humusgehalt, wenn mehr als 20 Jahre vergangen sind und der Landwirt sehr intensiv bewirtschaftet hat. Wie alt die Karte ist bzw. in welchem Zeitraum kartiert wurde, sehen Sie in der eBOD bei der „Kartensteuerung“ im Unterpunkt „Erscheinungsjahr“.

 

Bodenproben ziehen

Das Wissen über die unterschiedlichen Begebenheiten auf Ihrem Feld hilft Ihnen bei der Bodenprobennahme. Wenn Sie beispielsweise ein Feld mit mehreren unterschiedlichen Bodentypen, -arten, anderer Kalkangebote und pH-Wert haben, dann sollten Sie hier keinesfalls eine Mischprobe machen. Das würde das Ergebnis verfälschen. Ein Beispiel: Ein Teil eines Feldes ist stark kalkhaltig, der andere regelrecht kalkfrei. Hier zeigt Ihnen die Mischprobe fälschlicherweise optimale Bedingungen oder vielleicht einen leichten Bedarf. Ein Blick auf die eBOD zeigt Ihnen ansatzweise, wo sich der Boden stark unterscheidet. Hier ist eine teilflächenspezifische Aufkalkung sinnvoller als eine ganzflächige Kalkgabe. Um die genauen Grenzen zu ziehen, sollten Sie mit der Spaten- und/oder Fingerprobe selbst tasten. Im Beispiel Kalkgehalt wäre der Salzsäuretest anzuwenden.

 

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Josef Springer von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich

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