ManagementWas kommt da auf uns zu?

Was kommt da auf uns zu?

Quelle: Johannes Geisthardt

Österreich muss die EU-NEC Richtlinie einhalten. Diese Richtlinie bezieht sich auf die Emmissionshöchstmengengrenze diverser klimaschädlicher Substanzen. Das betrifft unter anderem die Landwirtschaft, die für 94 % der Ammoniakemissionen verantwortlich ist. 66 Kilotonnen (kt) Ammoniak– das war die jährlich zulässige Höchstmenge an Ammoniak bis 2019. Seit heuer wird der Höchstwert zusätzlich jedes Jahr sukzessive nach unten geschraubt. Bis 2030 müssen wir die Emissionen um etwa zwölf Prozent auf einen Zielwert von 55,2 kt reduzieren – andernfalls drohen Strafzahlungen in Milliardenhöhe.

 

Tendenz steigend

Zwischen 1995 und 2005 sind die Emissionszahlen noch gesunken. Danach ging es laut Lukas Kaupe vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit stetig bergauf. Diesen Trend versuchte man in den vergangenen Jahren über das ÖPUL, Investitionsförderungen aber auch intensive Beratertätigkeit aufzuhalten. Mit Maßnahmen wie der bodennahen Ausbringung, dem Mineraldüngerverzicht und der Weidehaltung habe man hier auch einiges erreicht, so Kaupe. Trotzdem steigen die Emissionen weiter an. Die Gründe sind im vermehrten Einsatz von Harnstoff in der Mineraldüngung, aber auch in der steigenden Milchleistung zu finden. Hauptsächlich ist der Anstieg der Emissionen aber auf das Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung zurückzuführen, so Kaupe. Laut Alfred Pöllinger von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein sind die Emissionen im Laufstall drei Mal so hoch wie bei der Anbindehaltung. 2016 überschritten wir dann erstmals die Höchstgrenze von 66 kt. Mit gut 87 % tritt im Stall, in der Lagerung und bei der Ausbringung von Wirtschaftsdünger das meiste Ammoniak aus. Weniger relevant erscheint hingegen die Mineraldüngung mit neun Prozent. In den Diskussionen zwischen den Vorträgen wurde aber schnell klar, dass trotzdem jeder Landwirt seinen Beitrag leisten muss. Stellt sich nur die Frage, wie? Entweder es wird in Form von gesetzlichen Vorgaben erzwungen – in dem Fall wird der Landwirt auf den Kosten sitzen bleiben – oder durch Förderungen, so wie es auch bis dato geschah. Franz-Xaver Hölzl von der Boden. Wasser.Schutz.Beratung betonte hier speziell den Wunsch: Freiwilligkeit vor Zwang.

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