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Vielfalt belebt den Milchmarkt

Birgit Kaltenbrunner und Milchexperte Josef Weber machten den Store-Check im Milchregal. Foto: LK NÖ

Von Josef WEBER

Noch nie wurde in Niederösterreich so viel  Milch angeliefert wie 2018. 664.579 Tonnen Kuhmilch wurden dort erzeugt, zu 100 % gentechnikfrei gefüttert und 99,42 % davon in der I. Güteklasse. Es gab aber auch noch nie eine derart große Vielfalt von Milchprodukten in den Kühlregalen der Supermärkte. Das zeigen die StoreChecks der Landwirtschaftskammer, die das Milchregal und dessen Produkte direkt im Supermarkt unter die Lupe nehmen. Erfreulich, dass alle Milchsorten in den Regalen österreichische Milch ist. Gekennzeichnet mit AMA-Gütezeichen. Fragt man den Kaufmann: „Warum führen Sie 16 verschiedene Milchsorten in Ihrem Markt?“ So antwortet er: „Sie werden es nicht glauben, ich habe für jede Sorte, die ich führe, Kunden, die genau diese Sorte regelmäßig kaufen.“ Was für die Milch in puncto Vielfalt gilt, gilt auch für Butter und Naturjoghurt. So kann der Kunde aus acht bis zwölf Naturjoghurtsorten und zwölf bis 18 Buttersorten wählen.

Vielfalt steigert die Wertschöpfung

Vielfalt belebt den Markt. Alle Käuferschichten werden angesprochen. Die Vielfalt wird von den Käufern wertgeschätzt und insgesamt ist auch die Wertschöpfung größer. Eigentlich ein gutes Zeugnis für die Kaufleute, dass sie so eine Vielfalt im Programm haben und ein gutes Zeugnis an die Molkereien, welche innovativ, kreativ und in Zusammenarbeit mit den Milchlieferanten neue Milchsorten bester Qualität auf den Markt bringen.

Wodurch unterscheiden sich nun die vielen österreichischen Milchsorten?

Da ist zunächst einmal der Fettgehalt. Mit 3,5 % Fett handelt es sich um eine Vollmilch. Es gibt auch Milch mit 0,1 % Fett oder 0,7 % Fett, 1,5 % Fett usw. Da viele Kunden die Vollmundigkeit, den vollen Geschmack der Milch schätzen und der Geschmack im Fett liegt, findet man auch Milch mit 4 % bzw. mit natürlichem Fettgehalt.

Die Wirtschaftsform der Milchlieferantenbetriebe spiegelt sich bei den Milchsorten wider. Neben der gentechnikfreien Qualitätsmilch gibt es somit auch die Biomilch (biologische Wirtschaftsweise), Heumilch und andere.

Je nach dem Erhitzungsverfahren in der Molkerei gibt es Frischmilchsorten, länger frisch-Sorten und Haltbarmilch. Übrigens sind die H-Milchsorten nicht im Kühlregal und zählen eine Vielfalt von sechs bis zehn Sorten.

Die Molkereien haben auch reagiert und bieten flächendeckend eine laktosefreie Milch an. Durch ein einfaches Bearbeitungsverfahren wird dabei der doppelte Milchzucker in zwei Einfachzucker (Glukose und Galaktose) aufgespalten.

Darüber hinaus findet man auch die Haltungsform der Milchkühe auf einigen Milchsorten.

Und dann ist da noch die Verpackung. Ob Karton, PET-Flasche oder Glas, der Kunde hat die Wahl. Übrigens wird auch in Kürze die Milch wieder in der Pfandflasche erhältlich sein. Die Molkereien reagieren hier rasch und kommen dem Wunsch der Kunden umgehend nach.

Dipl.-Päd. Ing.  Josef  Weber  betreut die Themen Milchmarkt und Milchpreis, Marketing- und Fördermaßnahmen Milch sowie Bäuerliche Schulmilch in der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.

LANDWIRT Tipp

Wer die Vielfalt und deren Unterschiede noch genauer kennenlernen möchte, organisiert am besten einen „Store-Check“. Dabei „studieren“ acht bis zwölf Personen das Milchregal im Supermarkt unter fachlicher Leitung. Interessenten können sich im Milchreferat der NÖ Landes-Landwirtschaftskammermelden melden unter Tel. +43 5 0259 23301 oder per E-Mail an josef.weber@lk-noe.at

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