SchweinSchweinefütterungUS-Schweinebranche verabschiedet sich von Ractopamin

US-Schweinebranche verabschiedet sich von Ractopamin

Nun verabschiedet sich der dritte große US-Schweinefleisch-Produzent von Ractopamin.
Quelle: C.Lotongkum/shutterstock.com

Mit Tyson Foods hat nun der dritte große Schweinefleischproduzent der USA den Ausstieg aus der Verwendung des Wachstumsförderers Ractopamin beschlossen. Wie das Unternehmen kürzlich bekanntgab, wird es ab Februar 2020 keine Schlachtschweine mehr von Landwirten kaufen, die in ihrer Produktion Ractopamin einsetzen. Zuvor hatten diesen Schritt bereits die beiden anderen Marktschwergewichte JBS und Smithfield angekündigt.

Was ist Ractopamin?

Ractopamin ist ein Beta-Agonist, der als Futterzutat den Magerfleischanteil der Tiere erhöht. Der Einsatz ist in den USA bis zu bestimmten Höchstgrenzen erlaubt, in vielen anderen Ländern und Regionen wie Russland, China oder der Europäischen Union jedoch verboten und auch Fleisch von diesen Tieren darf dort nicht eingeführt werden. In der Vergangenheit hat es immer wieder Nachweise des Wachstumsförderers in importierten Fleischwaren gegeben, die dann zu umfassenden Einfuhrsperren, beispielsweise in Russland oder China, geführt haben. Vor diesem Hintergrund ist nun das Anwendungsverbot der großen US-Schlachtunternehmen zu sehen.

Tyson begründete seinen Ausstieg mit dem Wunsch, „die wachsende Nachfrage nach US-amerikanischem Schweinefleisch zu decken“. Bisher hatte Tyson mit einigen Schweinehaltern eine Ractopamin-freie Schweineerzeugung vereinbart, um am internationalen Markt anbieten zu können. Doch „erfüllen diese Programme die wachsende weltweite Nachfrage nicht mehr in ausreichendem Maße“, teilte das Unternehmen mit.

Verzicht soll Exportchancen erhöhen

Nun soll der Verzicht auf den Wachstumsförderer den Erzeugern mehr Exportmöglichkeiten für das Fleisch ihrer Tiere ermöglichen. Ganz besonders haben die US-Fleischkonzerne dabei China und andere asiatische Länder im Visier, die aufgrund der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und der damit verbundenen Tierverluste auf absehbare Zeit einen großen Einfuhrbedarf für Schweinefleisch haben werden. Für die Exporteure der Europäischen Union dürfte damit die US-Konkurrenz auf wichtigen Zielmärkten noch stärker werden.

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