Im Frühjahr 2019 wurden in Bayern etwas mehr als 4.000 ha Sommerweizen gesät. Das ist weniger als in den Vorjahren. Sein Anteil an der Getreidefläche beträgt seit Jahren weniger als ein Prozent. Nicht miteinkalkuliert bei dieser Erhebung ist jener Sommerweizen, der bereits im Spätherbst gedrillt wurde. Der wird in der Statistik zu den Winterweizen gezählt. Die Sommerweizenfläche steigt in manchen Jahren stark an. Dies ist der Fall, wenn entweder ein Teil der Winterungen durch Auswinterung ausfällt, oder wenn die Saatbedingungen im Herbst schlecht sind. In diesen Jahren treten zwangsmäßig Engpässe beim Saatgut auf. Vom Kauf unbekannter ausländischer Sommerweizen wird jedoch auch bei Saatgutknappheit abgeraten. Des Öfteren führten der Anbau von nicht angepassten Sorten, sowie die Aussaat von Winterweizen im Frühjahr zu Missernten. Winterweizen im Frühjahr anzubauen ist nie sinnvoll. Ohne einen mehrwöchigen Kältereiz schosst er nicht, bildet keine Ähren und keine Körner.
Wechselweizen
Das Bundessortenamt testete diverse Sommerweizensorten neben dem Frühjahrsanbau auch bei später Herbstaussaat (Ende Oktober/ November). Da in den letzten Jahren jedoch nur sehr selten Auswinterungsschäden auftraten und der Sommerweizen-LSV ausschließlich im Frühjahr gesät wird, sind Aussagen über die Winterhärte der Sorten nur begrenzt möglich. Das Bundessortenamt bescheinigt aber den E-Weizen Lennox und Jack eine überdurchschnittliche Winterhärte sowie eine gute Eignung als Wechselweizen. Im Gegensatz zum Winterweizen benötigen Wechselweizen keinen oder nur einen geringen Kältereiz zum Schossen. Wird Weizen, beispielsweise nach Zuckerrüben, im Spätherbst, angebaut, werden entweder Winterweizen oder Wechselweizen gesät. Verschiedene außerbayerische Versuchsergebnisse deuten darauf hin, dass bei Saatterminen ab etwa Ende November Wechselweizen Vorteile gegenüber spätsaatverträglichen Winterweizen bringen.
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