RindRinderhaltungSensoren überwachen die Tiergesundheit

Sensoren überwachen die Tiergesundheit

Ein sensorbasiertes Herdenmanagementsystem unterstützt den Betriebsleiter dabei Erkrankungen zu vermeiden und sie frühzeitig zu erkennen. Foto: Taferner

Von Christian FASCHING et al.

Der Früherkennung von Erkrankungen wird großes Potenzial zugesprochen. So geben King et al. (2017) an, dass die Wiederkaudauer bei einer Labmagenverlagerung bereits acht Tage vor dem Zeitpunkt der klinischen Diagnose
krankheitsbedingt reduziert ist. Durch die frühzeitige Behandlung auffälliger Tiere kommt es zu einem abgeschwächten Krankheitsverlauf bzw. kann ein klinischer Verlauf sogar verhindert werden. Diese gezielt und
vorbeugend getroffenen Maßnahmen haben zur Folge, dass sich der Einsatz von Medikamenten und der Anteil krankheitsbedingter Ausfälle reduziert sowie das Tierwohl gesteigert wird (Gasteiner, 2018).

Sensible Phasen im Blick

Um den Zeitpunkt der Abkalbung sowie in den ersten sechs bis acht Laktationswochen sind Milchkühe besonderem Stress ausgesetzt. Erkrankungen wie Labmagenverlagerung, Ketose, Gebärparese oder Pansenazidose treten gehäuft auf. Vorrangiges Ziel ist einerseits die Vermeidung von Erkrankungen und andererseits eine möglichst frühzeitige Erkennung. Ein sensorbasiertes Herdenmanagementsystem unterstützt den Betriebsleiter in beiderlei Hinsicht.

Informiert bevor der Ernstfall eintritt

Gesundheitsrelevante Parameter, die eine Meldung auslösen, können die Wiederkauaktivität, die Bewegungsaktivität, die Vormagentemperatur (Abb.), die Pansenmotorik oder ein aus mehreren Parametern gebildeter Gesundheitsindex sein. Im Vergleich zur Beobachtung klinischer Symptome können mit diesen Parametern pathologische Vorgänge wesentlich früher erkannt werden (King et al., 2017; Stangaferro et al., 2016). Untersuchungen zeigen, dass bei Kühen mit Erkrankungen zum Laktationsstart, die Wiederkaudauer am Tag
der Kalbung stärker einbricht und im Anschluss langsamer als bei gesunden Kühen ansteigt.

Für den Betriebsleiter besteht einerseits die Möglichkeit, den Verlauf von Parametern während kritischer Zeiten zu beobachten, und andererseits auf Gesundheitsmeldungen zu reagieren.

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