ForstSchäden durch Sturm Sabine überschaubar

Schäden durch Sturm Sabine überschaubar

Bei der R+V Versicherung wurden vor allem Schäden an Gebäuden – verursacht durch Sabine – gemeldet.
Quelle: Nenad Novacic_shutterstock.com

Nach Abzug von Sturmtief „Sabine“ aus Deutschland zeigt sich die R+V Versicherung „erleichtert“. Die Zerstörungskraft von „Sabine“ sei „nicht so verheerend“ ausgefallen wie befürchtet, erklärte der Vorstandsvorsitzende Norbert Rollinger von der R+V Versicherung. Bis Ende letzter Woche hätten die Kunden insgesamt rund 15.000 Schäden mit einer Schadensumme von zusammen etwa 25 Mio. Euro gemeldet. Überwiegend handle es sich um Gebäudeschäden wie abgedeckte Ziegel. Die meisten Zerstörungen habe der Sturm in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern angerichtet. Rollinger schätzte, dass „Sabine“ am Ende bei der R+V Versicherung mit einer Schadensumme von gut 50 Mio. Euro zu Buche schlagen werde; das wäre geringfügig weniger als die Schadensumme nach dem Sturm „Friederike“ vor zwei Jahren in Deutschland. Platz eins der Sturmschäden belege weiterhin der Orkan „Kyrill“ im Jahr 2007, nach dessen Durchzug der R+V Versicherung Schäden von insgesamt mehr als 100 Mio. Euro angezeigt worden seien. Auch im deutschen Wald hinterließ der Sturm weniger Schäden als zuvor erwartet. Das Landwirtschaftsministerium von Mecklenburg-Vorpommern sprach von „keinen nennenswerten Schäden“ im heimischen Forst. Sachsen geht laut Ausführungen von Staatssekretär Dr. Gerd Lippold vom Agrarressort nach ersten Schätzungen von einer Schadholzmenge im „höheren fünfstelligen Kubikmeter-Bereich aus“. Die Schadholzmenge sei deutlich kleiner als zum Beispiel nach dem Sturm „Friederike“ im Jahr 2018 oder dem Sturm „Eberhardt“ im vorigen Jahr. In Sachsen-Anhalt will sich Landwirtschaftsministerin Prof. Claudia Dalbert am Montag dieser Woche bei einer Begutachtung in Elbingerode ein Bild von den Sturmschäden machen.

Vorsicht bei der Aufarbeitung von Schäden

Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) schätzte die Schadholzmenge für ganz Deutschland nach „Sabine“ in der vorigen Woche auf 1 Mio m³ bis 2 Mio m³ oder etwa 4 Millionen Bäume. Im Gegensatz zu den Dürreschäden der zurückliegenden Jahre sei das „verschwindend gering“. Allerdings gestalteten sich die Aufräumarbeiten infolge der dürrebegingt ohnehin schon großen Menge an aufzuarbeitendem Holz und dem geringen Personalbestand schwierig. Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk und die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) mahnten bei der Aufarbeitung der Schäden zu Vorsicht. Durch die Unberechenbarkeit der verkeilten Bäume könne es zu schweren Unfällen kommen. Das Institut für Meteorologie und Klimaforschung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) verteidigte unterdessen die Frühwarnungen zum Sturmtief „Sabine“ gegen Kritik. Dass außer Sachschäden wenig passiert sei, sei gerade den Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen zu verdanken. „Sabine“ habe nämlich die stärksten Böen der zurückliegenden zehn Jahre gebracht.

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