AckerbauPolen – Beinahe wieder kommunistisch

Polen – Beinahe wieder kommunistisch

Marktfruchtbetriebe investieren in Getreidelager mit Bahnanschluss, um Preisschwankungen zu glätten.
Quelle: Mayer

Nach der Wende 1990 wurden die landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften aufgelöst. Jene Landwirte, welche damals investiert haben, stehen heute als Gewinner da. Diese wirtschaftlich erfolgreichen Betriebe haben heute durchschnittlich 100 Hektar Ackerfläche. Die größeren Betriebe bewirtschaften 300 bis 500 Hektar. Beim Durchschnitt sieht aber anders aus: sechs Schweine, zwei Kühe, 30 Hühner und acht Hektar Land. Ihr Schwerpunkt liegt dabei in der Selbstversorgung und der Direktvermarktung. Ohne Unterstützung durch die EU kommen diese Betriebe nicht aus. Zusätzlich finden sie ihr Auslangen auch durch Auslandsarbeit in Großbritannien, Deutschland und den Niederlanden. In Summe hat Polen eine Million landwirtschaftliche Betriebe.

 

Staatliche Brachen

Die Entwicklung eines erfolgreichen polnischen Betriebes lässt sich anhand eines ehemaligen polnischen Radrennfahrers gut beschreiben. Er hat seine Preisgelder nach der Wende in die Landwirtschaft gesteckt. Angefangen hat er mit 20 Hektar und anschließend jährlich Fläche zugekauft. Mittlerweile bewirtschaftet er 2.000 Hektar mit 1.000 Hektar Eigengrund. Natürlich hat er die maschinelle Infrastruktur und die Gebäude an die gestiegene Produktion angepasst. Doch dann kam die PiSRegierung (Partei für Recht und Gerechtigkeit) an die Macht. Das Programm dieser Regierung sah wieder eine stärke Umverteilung zu jenen vor, die sich in den letzten Jahren als Verlierer sahen. Das Programm dieser Regierung lautet, dass die vielen staatlichen Pachtflächen nur zu maximal 300 Hektar an einen einzelnen Landwirt gehen dürfen. Damit wollte man die kleinstrukturierte Landwirtschaft fördern. Erreicht hat man schlussendlich aber eine rund 20 Prozent hohe staatliche Brache.

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