BioBio-MarktÖkoverbände fordern kostendeckende Mindestpreise

Ökoverbände fordern kostendeckende Mindestpreise

Quelle: Shutterstock.com/Hadrian

Die deutschen Ökoverbände Demeter und Bioland schlugen vor, im Kampf gegen Lockvogelangebote und Billigfleisch die EU-Richtlinie über unlautere Handelspraktiken bis zum 1. Mai 2021 in deutsches Recht umzusetzen. Sie forderten die deutsche Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf, einen über die EU-Vorgaben hinausgehenden Gesetzesrahmen für eine faire Preispolitik vorzulegen, damit faire Löhne, nachhaltige Landwirtschaft und Tierwohl auf dem Markt eine Chance hätten.

Demeter-Vorstand Dr. Alexander Gerber kritisiert: „Der Wettbewerb am Markt wird heute auf Kosten der Erzeuger geführt – Lebensmittel werden verramscht, die Existenz von bäuerlichen Betrieben wird aufs Spiel gesetzt.“ Eine laxe Umsetzung der EU-Richtlinie und Freiwilligkeit für weitergehende Schritte in Deutschland reiche nicht aus. Es müssten gesetzlich verpflichtend gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle gelten, die die tatsächlichen Erzeugungskosten einpreisten.

Die Verbände forderten zudem eine unabhängige Preisbeobachtungsstelle, die Richtwerte für kostendeckende Mindestpreise ermittelt. „Die Wertschätzung muss sich in einer kostendeckenden Preisgestaltung und damit fairen Einkommen in der gesamten Wertschöpfungskette widerspiegeln, vom Landwirt über die Verarbeiter bis zur Verkäuferin im Handel”, forderte Bioland-Präsident Jan Plagge. Landwirte, auch im Ökobereich, zahlten oft drauf, wenn Lebensmittel wie Fleisch oder Milch zu Dumpingpreisen verkauft würden. Eine unabhängige Ombudsstelle könne hier Abhilfe schaffen.

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