EnergieNationalrat beschließt Reparatur des Ökostromgesetzes

Nationalrat beschließt Reparatur des Ökostromgesetzes

Von Rokas Tenys/shutterstock.com

Mit den Stimmen der Koalition und der NEOS wurde die Ökostromnovelle mit einer Zweidrittel-Mehrheit beschlossen. Hätte der Nationalrat nicht die Ökostromnovelle beschlossen, müssten fast zwei Drittel aller Holzkraftwerke mit Ende 2019 schließen. Nun sind vorerst eine nachhaltige Energieversorgung und 6.300 Arbeitsplätze in diesem Bereich gesichert.

Situation bessert sich

“Die Situation der heimischen Forstwirtschaft und der Biomasse-Betreiber war in den vergangenen Jahren sehr schwierig und ist auch jetzt angespannt”, so der Bauernbund-Präsident Georg Strasser “Ich denke nur an den extremen Borkenkäferbefall, an Sturmschäden und Windwürfe. Doch nicht nur Schädlinge und Wetterkapriolen trieben ihnen Sorgenfalten auf die Stirn, sondern auch das ständige Warten und Bangen, ob es ein Weiterbestehen der Biomasseanlagen geben wird oder nicht. Zum Glück gibt es jetzt eine Teillösung, das finale Ergebnis wird im Rahmen des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes erarbeitet und soll bis Ende des Jahres stehen.”

 Keine höheren Kosten für Konsumenten
Der Weiterbetrieb der Holzkraftwerke soll laut Landwirtschaftskammer Präsident Josef Moosbrugger auch keine höheren Ökostromkosten für die Stromkonsumenten verursachen. Durch die steigenden Strommarktpreise sinkt derzeit generell der Förderbedarf für Ökostrom, zusätzlich ist die Stromerzeugung mit bestehenden Anlagen wesentlich kostengünstiger als eine Neuinvestition.

 Treibhausgase verringern
“Die jüngst publizierten Daten der Treibhausgasbilanz Österreichs zeigen, dass wir mit den Klimaschutzzielen nur dann vorankommen, wenn alle erneuerbaren Energietechnologien zügig weiterentwickelt werden. Dreht man bestehende, voll funktionsfähige und effiziente Holzkraftwerke ab, wird das für Österreich teuer. Einerseits drohen Strafzahlungen für die Zielverfehlung von der Europäischen Kommission, andererseits müssen wesentlich teurere neue Anlagen errichtet werden. Ein solches Vorgehen ergibt keinen Sinn”, so Moosbrugger.

Nach Jahren mit massiven Käferbefall ist genügend Holz vorhanden.
Foto: keldridge/shutterstock.com

Biomasse ausreichend vorhanden
Aktuell sind die heimischen Waldeigentümer in vielen Regionen damit beschäftigt, große Mengen an Schadholz aufzuarbeiten. Die Trockenheit und der damit einhergehende Borkenkäferbefall im Nordosten des Landes, die Windwürfe im Süden und die enormen Schneemengen der letzten Wochen brachten und bringen einen hohen Schadholzanteil mit sich, der rasch und unverzüglich aufgearbeitet sowie aus dem Wald gebracht werden muss. So sieht es auch aus waldhygienischen Gründen das Gesetz vor. Holzkraftwerke stellen hier laut Experten eine unverzichtbare Verwertungsschiene für niederwertige Holzsortimente und Schadholz dar.
“Es ist nicht nur sinnvoll und logisch, aus Schadholz, das weder von der Säge- oder Platten-, noch von der Papierindustrie verarbeitet wird, Bioenergie zu produzieren”, so Felix Montecuccoli, Präsident der Land &Forst Betriebe Österreich. “es ist in Zeiten des Klimawandels auch oberstes Gebot. Das Holz ist verfügbar, die Kraftwerke sind vorhanden und es muss kein Atomstrom zugekauft werden. Für die Forstwirtschaft wird der Weiterbetrieb der Holzkraftwerke eine riesige Erleichterung darstellen.

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