DirektvermarktungMilch selbst verarbeiten – so lohnt es sich

Milch selbst verarbeiten – so lohnt es sich

Foto: Lang

Ein gesichertes Einkommen, eine höhere Wertschöpfung und der direkte Kontakt zum Kunden – das sind die häufigsten Motive, warum Landwirte eigene Produkte direktvermarkten. Außerdem können so die eigenen Talente bzw. Fähigkeiten besser genutzt werden – so das Ergebnis einer Umfrage von „Keyquest“ unter österreichischen Landwirten. Viele Betriebe überlegen deshalb, in die Direktvermarktung bzw. die Verarbeitung selbst erzeugter Urprodukte und deren Verkauf einzusteigen. Wenn Sie überlegen, in die Direktvermarktung einzusteigen, müssen Sie sich über die Organisation dieses Betriebszweiges im Klaren sein. Sie sollten unter anderem überlegen, welche Produkte erzeugt und welche Absatzkanäle bedient werden sollen (z.B. Ab-Hof, Marktstand, Gastronomie, Onlineabsatz etc.). Wer übernimmt die Erzeugung, wer den Verkauf, wo soll produziert werden und welche (steuer)rechtlichen Rahmenbedingungen sind zu beachten? Sind diese Fragen geklärt, können Sie mit konkreten Überlegungen zur Umsetzung beginnen. Da mit der  Direktvermarktung bzw. Be- und Verarbeitung häufig größere Investitionen einhergehen und der Arbeitszeitaufwand hoch sein kann, sollten Sie unbedingt genau planen und die Wirtschaftlichkeit berechnen. Aus diesen Überlegungen leiten sich die erforderlichen Verkaufspreise und notwendigen Verkaufsmengen ab, um die gesteckten Ziele (Entlohnung der Arbeitszeit, Einkommensbeitrag) auch zu erreichen. Schauen wir uns also die wichtigen Positionen einer solchen Wirtschaftlichkeitsberechnung anhand eines Beispiels genauer an. Bedenken Sie dabei, dass die individuellen Ergebnisse jedes Betriebes aufgrund der Vielzahl an veränderbaren Faktoren (z.B. Produktvariationen, Verkaufsmengen und -preise, Investitionen, etc.) mehr oder weniger stark von diesen Ergebnissen abweichen können. Unser Modellbetrieb verarbeitet einen Teil der selbst erzeugten Milch zu Frisch- und Schnittkäse sowie zu Joghurt. Ein weiterer Teil wird als Frischmilch direkt vermarktet. Die Tabelle am Ende zeigt, wie sich die hergestellten Produkte hinsichtlich Aufwand und Erlös unterscheiden. Will man die Wirtschaftlichkeit der Direktvermarktung verbessern, gibt es verschiedene Möglichkeiten – z.B mehr verkaufen oder teurer werden. Am Ende der Berechnung zeigen wir die ökonomischen Auswirkungen solcher Veränderungen und geben Tipps, an welchen Schrauben Sie für eine verbesserte Wirtschaftlichkeit drehen können. Die Berechnungen verstehen sich inklusive der gesetzlichen Umsatzsteuer und ohne Fremdkapitalkosten.

  1. Erlöse, Kosten und Arbeitszeit erfassen

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