ForstKulturpflege mit Shropshire-Schafen

Kulturpflege mit Shropshire-Schafen

Nur reinrassige Shropshire-Schafe lassen Nadelbäume links liegen. Die Eigenschaft ist genetisch bedingt.
Quelle: Kaiser

Stürme, Dürre, Brände sowie Käferbefall verursachten zwischen 2018 und 2020 allein deutschlandweit zirka 160,5 Mio. Festmeter Schadholz auf einer Fläche von etwa 245.000 ha. Mit Finanzbeteiligung der Länder stehen laut Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner rund 800 Mio. Euro für den Abtransport von Schadholz, für Wiederaufforstungen und den klimaangepassten Waldumbau bereit. Doch mit dem zügigen standortangepassten Anpflanzen der erwünschten stabilen Mischwälder ist es nicht getan. Denn bis eine Neuanpflanzung in einen gesicherten Jungbestand überführt ist, dauert es zwischen drei bis fünf Jahren. In dieser Zeit muss Konkurrenzvegetation von den frisch gepflanzten Setzlingen ferngehalten werden. Sonst wird der Baumkindergarten völlig überwuchert. Diese Aufgabe erledigen die Waldarbeiter mit dem Freischneider. Auf sehr wüchsigen Standorten können durchaus drei Arbeitsdurchgänge pro Jahr anstehen. Das Freimähen ist eine zeit- und kostenintensive Methode und manchmal auch eine undankbare Arbeit. Oft werden dabei ungewollt Setzlinge abgeschnitten, weil sie im Dickicht einfach nicht mehr zu sehen sind.
Shropshire-Schafe könnten das Problem mit ihrem selektiven Verbiss eleganter lösen. Die Rasse unterscheidet sich von den anderen Schafrassen dadurch, dass sie keine Nadelbäume anknabbert. Diese charakteristische Eigenschaft ist genetisch bedingt, muss jedoch über ein richtiges Weidemanagement unterstützt werden. Wissenschaftliche Erkenntnisse zum Einsatz von Shropshire-Schafen auf Aufforstungsflächen gibt es kaum. Pionierbetriebe, die das derzeit praktizieren, können bundesweit wohl an einer Hand abgezählt werden.

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