BioBio-LebenKartoffeln setzen: Zeitpunkt, Krankheiten und Tricks

Kartoffeln setzen: Zeitpunkt, Krankheiten und Tricks

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Kartoffeln im eigenen Garten anbauen lohnt sich!
Quelle: Pammer

Kartoffeln pflanzen und dann aus dem eigenen Garten ernten, ist etwas Besonderes. Die Kartoffel ist ein beliebtes und gesundes Nahrungsmittel und reich an Kohlehydraten, Eiweiß, Kalium und Eisen. Ob man sie im Garten im Beet anbaut oder auf dem Balkon im Topf – wenn man auf die richtige Bodenvorbereitung und den passenden Pflanzzeitpunkt sowie einige Regeln beim Anbau achtet, dann steht einer guten Ernte eigentlich nichts mehr im Weg. Wer beim Kartoffeln setzen außerdem den Mondkalender zu Rate ziehen möchte, findet bei uns einige wertvolle Tipps.

Bodenvorbereitung

Kartoffeln gedeihen auf leichten bis mittelschweren Böden gut, gedüngt wird am besten mit Kompost oder gut abgelagertem Mist. Unser Tipp: Ein leicht saurer pH-Wert (nicht kalken!) und regelmäßige Wassergaben vor allem die ersten 3 Wochen nach der Blüte sind für die Knollenbildung wichtig.

Wann Kartoffeln setzen?

Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für den Kartoffelanbau lässt sich pauschal schwer beantworten. Kartoffeln anbauen Anfang April macht nur in milden Regionen und bei frühen Sorten Sinn. Diese frühen Kartoffeln kommen als „Heurige“ auf den Teller und werden nicht gelagert. Für Lagerkartoffel wartet man besser bis der Boden 6–8 Grad Celsisus hat, weil sie in warmen Böden den besseren Start haben. Das ist frühestens Ende April/Anfang Mai der Fall.

„Setzt du mi im April, kimm i wann i will. Setzt du mi im Mai, kimm i glei“

Kartoffeln vorkeimen:

Kartoffeln pflanzen Vorkeimen
Etwa vier Wochen vor dem Auspflanzen können Erdäpfel vorgekeimt werden.
Quelle: Pammer

Etwa 4 Wochen vor dem Anbau können Kartoffeln vorgekeimt werden. Dazu legt man sie am besten dicht nebeneinander in Kisten und stellt sie an einen hellen Ort. Im Idealfall bilden die Knollen aus jedem Auge ca. 1 cm lange Keime. Das Ankeimen verschafft den Pflanzen einen Wachstumsvorsprung und das Kartoffelkraut kann der Pilzkrankheit „Kräutfäule“ davonwachsen.

Wie werden Kartoffeln gepflanzt?

Der Abstand beim Kartoffeln pflanzen beträgt 30–40 cm, während man die Knollen in einer Tiefe von mindestens 10 cm in die Erde setzt. Wenn das Kraut 20 cm hoch ist, wird es Zeit für das erste Anhäufeln. Das Anhäufeln erhöht den Ertrag, denn die mit Erde zugeworfenen Sprossen bilden weitere Tochterknollen. Bereits 3–4 Wochen später kann ein zweites Mal angehäufelt werden. Im Jungstadium sind sie empfindlich gegen Unkräuter, diese werden aber ganz unkompliziert in einem Arbeitsgang mit dem Anhäufeln entfernt.

Welche Sorte wählen?

Weltweit gibt es rund 5.000 verschiedene Kartoffelsorten. Die einzelnen Sorten unterscheiden sich in Größe, Knollenform und -farbe sowie ihrer Fleischfarbe. Man kann die Speisekartoffeln auch hinsichtlich Ihrer Kocheigenschaften einteilen. Es gibt sie von stark mehlig bis festkochend Des Weiteren sind Unterschiede in der Kulturdauer und dem Erntezeitpunkt, der Wuchshöhe, der Blühfreudigkeit, der Lagerfähigkeit und in der Anfälligkeit gegenüber Pflanzenkrankheiten und Schädlingen.

Man kann Speisesorten auch hinsichtlich ihrer Kocheigenschaften einteilen. Ob eine Kartoffelsorte als mehlig, vorwiegend festkochend, festkochend oder als Zwischenstufe eingeordnet wird, hängt vor allem vom Stärkegehalt der Knollen ab: Sorten mit niedrigem Stärkegehalt sind eher festkochend, Sorten mit hohem Gehalt eher mehlig.

Die festkochenden Sorten sind ideal für Bratkartoffeln, Kartoffelsalat usw. Sie behalten beim Schneiden ihre Form.
Die mehligen Sorten eignen sich für Püree, Kartoffelteig und Suppen.

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Kartoffeln pflanzen im Topf

Kartoffeln anbauen im Topf
Die großen schwarzen Kunststofftöpfe mit den Erdäpfeln sind mit Jutesäcken „verkleidet“ damit sie auch optisch etwas hergeben.
Quelle: Pammer

Wer keinen großen Garten hat, kann Kartoffeln auch im Topf pflanzen. Diese sollten mindestens 50 cm Durchmesser haben. Der Handel bietet auch sogenannte Potato pots  an – zwei Töpfe ineiander. Der innere, herausnehmbare Topf ist so ausgeschnitten, dass einzelne Knollen ganz leicht aus den „Schaufenstern“ entnommen werden können. Der äußere Topf sorgt dafür, dass die Erde nicht einfach herausrieselt.

Füllen Sie den Topf nur bis zu einem Drittel und legen sie die ersten Knollen hinein. Danach wird – statt Anhäufeln – mit Erde aufgefüllt. Achten Sie darauf, dass die Töpfe gute Abzugslöcher haben und die Erde feucht, aber nie nass ist.

Kartoffeln pflanzen im Heu

Kartoffeln im Heu
Kartoffeln im Heu.
Quelle: Pammer

Eine sehr einfache und pflegelose Variante, Erdäpfel zu ziehen, sind „Heukartoffel“. Es verwandelt eine Wiese in einem Sommer in ein unkrautfreies Gemüse- oder Blumenbeet mit fein-krümeliger Erde. Und das ohne Umstechen und Jäten – dafür sogar mit einer kleinen Kartoffelernte. Übrigens auch eine Idee für den Gemüsegarten, wenn Sie für eine Saison eine Fläche „stilllegen“ wollen!

Schritt für Schritt: Kartoffeln setzen im Heu

  • Zuerst die Fläche mähen, das Mähgut zusammenrechen und seitlich lagern
  • Die Fläche mit Karton lückenlos, überlappend oder doppel-lagig bedecken
  • Darauf das Mähgut und halbverrotteten Kompost verteilen
  • Auf das Kompostmaterial die Saatkartoffeln in üblichen Abständen auslegen. Würmer lieben Karton! Sie lockern den Boden von unten; die Kartoffelwurzeln von oben.
  • Zum Schutz gegen Pilzkrankheiten mit Steinmehl einstäuben
  • Mit einer ca. 30 cm dicken Schicht Heu oder Stroh locker bedecken
  • Ein Mal gut wässern

Danach brauchen Heukartoffeln keine Pflege mehr. Im Herbst rechen Sie die unverrotteten Reste des Heus zusammen, die Kartoffeln liegen am Beet und müssen nicht ausgegraben werden.

Krankheiten und Schädlinge erkennen

Das Hauptproblem beim Kartoffelanbau ist die Kraut- und Knollenfäule. Durch diesen Pilz wird das Kraut bereits ab Juni braun und stirbt ab; während der Lagerung kann sich diese Krankheit auf die Knollen ausbreiten. Vorbeugung: Pflanzen luftig und nicht zu dicht pflanzen, mit Brennnesseljauche oder Schachtelhalmbrühe stärken. Bei Befall das Kraut entfernen und entsorgen (verbrennen, Biomüll).

Der Kartoffelkäfer macht in manchen Jahren große Schäden, ein starker Befall kann sogar zu Kahlfraß führen.

Gegenmittel: Absammeln der Käfer, Eier und Larven. Spritzen mit Bazillus thuringiensis ist auch im Bio-Gartenbau erlaubt, allerdings entwickeln die Käfer schnell Resistenzen. Randsaaten mit Phazelia (Bienenfreund) haben sich zur Vorbeugung gut bewährt und auch das Bestäuben der feuchten Blätter mit Steinmehl.

Ein weiterer ungeliebter Schädling ist der Drahtwurm, der gerne auch neuen Flächen auftritt. Unser Tipp: Legen Sie in diesem Fall vor der Pflanzung Köder aus Kartoffelscheiben auf die Fläche aus. Nach ein paar Tagen können sie diese gemeinsam mit den Drahtwürmern entsorgen. Nicht mit Mist düngen!

Kartoffeln setzen nach dem Mond

Der Mondkalender verrät den idealen Zeitpunkt zum Anbau der Kartoffeln – wenn man daran glaubt. Man sagt nämlich, dass die Mondphase des Pflanzzeitpunktes das Wachstum von Pflanzen zum Guten oder weniger Guten beeinflussen könne. Einen wissenschaftlichen Nachweis dafür gibt es allerdings nicht. Wer also beim Kartoffelanbau den Mondkalender zu Rate ziehen möchte, sollte darauf achten, die Knollen kurz nach Vollmond im Tierkreiszeichen Fische in den Boden zu bringen. Somit brechen Kartoffeln die Grundregel, die besagt, dass das Säen oder Anbauen von Pflanzen, deren Wurzeln genutzt werden, am besten in Erdzeichen erfolge.

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