AckerbauKärnten mit Erntebilanz 2020 zufrieden

Kärnten mit Erntebilanz 2020 zufrieden

DI Erich Roscher und LK Präsident Johann Mößler gaben einen ersten Ausblick auf die Ernte 2020.
Quelle: Taferner

Durch ausreichend Niederschlag im Jahresverlauf und das Ausbleiben von großen Schadensereignissen konnten heuer im Grünland und im Ackerland solide Erntemengen eingefahren werden. Das erklärte Pflanzenbaudirektor Erich Roscher von der Landwirtschaftskammer Kärnten anlässlich der Erntebilanz 2020 in Grafenstein.

Erntemengen im Grünland zufriedenstellend

In Kärnten werden rund 150.000 Hektar Grünland inkl. Almfutterflächen bewirtschaftet, das sind 73 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Landes! Das trockene Frühjahr hat ganz im Westen und ganz im Osten des Landes dazu geführt, dass der erste Schnitt mengenmäßig um 50 % geringer ausgefallen ist. Durch die Niederschläge, die mit Anfang Mai begonnen haben und uns bis jetzt begleiten, ist die Heu- und Grünfutterernte äußerst positiv verlaufen. Erntemengen und -qualitäten stimmen nun weitestgehend. Die Versorgung des Viehs über die Wintermonate ist gesichert.

Deutlich mehr Getreide geerntet

Kärntens Getreidefelder umfassen etwa 14.000 Hektar. In der Anbaustatistik haben 2020 an Fläche dazugewonnen: die Wintergerste mit 3.685 ha (+5 % zu 2019), der Winterweizen mit 3.374 ha (+1 %) und der Hartweizen, der mit 104 ha gegenüber 66 ha im Jahr 2019 um 36 % anstieg. Ebenfalls angestiegen ist die Haferanbaufläche auf 714 ha (+8,7 %).

Die Getreideernte in Kärnten hat die Erwartungen der Bauern vielfach übertroffen. Die Getreideproduktion in Kärnten wird 2020 auf 81.091 Tonnen geschätzt, das sind um 14.4 % mehr als 2019. Die heurige Ernte lieferte mittlere bis gute Qualitäten bei Speisegetreide. Bei Futtergetreide konnten bedingt durch Regen bei der Ernte die notwendigen Hektolitergewichte für bessere Preise vielfach nicht erreicht werden.
Herbsternte 2020: Es bestehen gute Ernteaussichten hinsichtlich der Menge – es gibt jedoch Probleme bei der Ernte, da das Wasser auf den Feldern steht. Daher kommt es immer wieder zu Unterbrechungen.

Verspätete Maisernte

Die Körnermaisanbaufläche hat gegenüber 2019 um 3 % abgenommen, die Silomaisfläche stieg um 1 %. Mais ist in Kärnten die flächenstärkste Kultur, mit rund 40 % der Ackerfläche ist Kärnten neben der Steiermark und Oberösterreich als „Maisland“ zu bezeichnen.

Die Maisernte in Kärnten findet heuer deutlich später statt. “Wir rechnen bei Körnermais, bedingt durch den leichten Flächenrückgang, mit einer Erntemenge auf Vorjahresniveau”, sagt Roscher. Die Hektarerträge sollten über 11 Tonnen Trockenmais liegen, die Gesamternte wird auf rund 176.000 Tonnen geschätzt. Die Körnermaisernte wird zu 99 % zu Futter verarbeitet – ein Teil davon geht nach Italien, wo private Aufkäufer den Nassmais weiterverarbeiten. Der Erzeugerpreis liegt mit rund 100 Euro/Tonne Nassmais auf Vorjahresniveau, der Vertragsanbau konnte bereits im Frühjahr Preise von 120 Euro/Tonne (brutto) absichern. Die höheren Erntefeuchten drücken jedoch auf den Preis.

„Die Basis für die Versorgung der Bevölkerung mit heimischen Lebensmitteln ist gelegt. Trotzdem fahren die Bauern keine reiche Ernte ein, weil die Corona-Krise auch an den Agrarmärkten nicht spurlos vorübergegangen ist“, betont LK Präsident Johann Mößler abschließend.

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