ForstItalien legt ersten Waldzustandsbericht vor

Italien legt ersten Waldzustandsbericht vor

Um die heimischen Wälder an die Klimaerwärmung anzupassen, ist eine fachliche Betreuung von großer Bedeutung. Foto: Jäger

Dem Bericht zufolge bedecken die italienischen Wälder eine Fläche von gut 11 Mio. ha, das entspricht 36,4 % des Landes. Im Zeitraum von 1936 bis 2015 vergrößerten sich die baumbestandenen Areale um 72,6 %, zwischen 2005 und 2015 nahm der Waldanteil um 4,9 % zu. Insgesamt hängen von den italienischen Wäldern dem Bericht zufolge die Arbeitsplätze von rund 400.000 Personen ab. Laut Raoul Romano vom Rat für Agrarforschung und agrarökonomische Analysen (CREA), der an der Erstellung des Berichts beteiligt war, könnten gut weitere 300.000 Arbeitsplätze in Verbindung mit der Wald- und Holzwirtschaft entstehen, insbesondere im ländlichen Raum. Der Wissenschaftler sieht noch große Spielräume, um die nachhaltigen Holzentnahmen aus den heimischen Wäldern zu erhöhen und den Import zu verringern. Laut den Berichtsangaben wird in Italien weit weniger Holz als im europäischen Durchschnitt üblich geerntet. Auch der mitgliederstärkste Landwirtschaftsverband, Coldiretti, sprach sich für eine verstärkte Nutzung der heimischen Wälder aus. Der Spielraum für den Ausbau der Bewirtschaftung sei enorm, insbesondere wenn man die Abhängigkeit von Importen verringern könne. Laut Verband werden mehr als 80 % des Bedarfs der Möbel- und Papierindustrie aus dem Ausland gedeckt. Im Jahr 2018 sei der Wert der Holzimporte um 3 % auf 4,2 Mrd. Euro gestiegen. Im laufenden Jahr machen der italienischen Forstwirtschaft indes bereits zahlreiche Waldbrände zu schaffen. Laut Coldiretti wurden landesweit schon 73 Brände registriert und dabei mehr als 2.000 ha zerstört. Ursache sei ein trockener Winter, der insbesondere im Norden nur etwa die Hälfte der üblichen Niederschläge gebracht habe.

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