DirektvermarktungHonig ohne Herkunft

Honig ohne Herkunft

Honig war im Visier der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.
Quelle: Elisanth/shutterstock.com

Der Fokus beim Lebensmittelcheck der LK NÖ liegt auf der Herkunftstransparenz, da im Handel und im Außer-Haus-Verzehr oft Angaben fehlen. “Nur eine nachvollziehbare Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel und Rohstoffe schafft eine klare Entscheidungsgrundlage und damit Sicherheit sowie Mehrwert für die Konsumenten. Und nur eine solche kann für unsere Bäuerinnen und Bauern Wettbewerbsnachteilen gegenüber nicht-österreichischer Ware entgegenwirken”, so Johannes Schmuckenschlager, Präsident der LK NÖ.
In die gleiche Kerbe schlägt Josef Niklas, Obmann-Stellvertreter des NÖ Imkerverbandes: “Unsere Bäuerinnen und Bauern erzeugen erstklassige Lebensmittel und produzieren nach höchsten Standards. Honig ist in Österreich sehr beliebt und viele Konsumentinnen und Konsumenten bevorzugen Honig aus der Region. Doch oft ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich, woher der Honig im Regal kommt. Daher gibt es auch seitens der Imker entsprechende Initiativen zur Absatzförderung des heimischen Honigs wie etwa das Gütesiegelprogramm des Österreichischen Imkerbundes.”

Die Ergebnisse des Lebensmittelchecks Honig 

Fünf Honige im Lebensmitteleinzelhandel wurden untersucht. Bei  64% der getesteten Honige war die konkrete Herkunft auf der Verpackung nicht ersichtlich. 51% davon hatten als Herkunftsvermerk “Mischung von Honig aus EU-Ländern und/oder Nicht-EU-Ländern”, 2% “Mischung von Honig aus EU-Ländern” und 2% “Mischung von Honig aus Nicht-EU-Ländern”. Bei den anderen 9% der 64% der Proben ohne klare Herkunftsangabe waren andere Herkunftsländer angeführt wie zum Beispiel Deutschland, Italien, Rumänien, Brasilien, Kuba, Mexiko, Argentinien und Chile. Meist war es eine Mischung von Honig aus diesen Ländern. Es gibt bei fast zwei Drittel weder Informationen zu den einzelnen Herkunftsländern noch zum Anteil der einzelnen Honige an der Honigmischung. Die Herkunftsangabe ist nicht aussagekräftig. Bei lediglich 36% der überprüften Honige war Österreich als Herkunftsland angegeben.

Bei 84% aller getesteten Honige war kein Hersteller ersichtlich. Diese Produkte wiesen den Vermerk auf “abgefüllt/hergestellt für”, was aber keinen Schluss auf die Herkunft zulässt. Wie bei vielen anderen Produktgruppen bedeutet auch beim Honig eine rot-weiß-rote Fahne auf der Verpackung oder auf dem Preisschild nicht, dass der Honig aus Österreich stammt. Der Hinweis “abgefüllt in Österreich” täuscht – über das tatsächliche Ursprungsland gibt es keine Information beziehungsweise ist eine”Mischung von Honig aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern”.

 

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