AckerbauAlternative KulturenGute Ernteaussichten für Bio-Getreide drücken Preise

Gute Ernteaussichten für Bio-Getreide drücken Preise

Foto: Agrarfoto

Die häufigen Regenfälle im Mai haben die Ernteaussichten für Bio-Getreide deutlich verbessert, aber auch die Sorgen um die Qualitäten wachsen lassen. Auch in Südosteuropa, vor allem in Ungarn und Rumänien, sind hohe Niederschlagsmengen gefallen. Die alte Ernte ist so gut wie verkauft und die Mühlen zeigen kaum noch Kaufinteresse. Gleichzeitig wollen einige Landwirte noch ihre Scheunen leeren. Daher sind die Preise für Futterpartien im Frühsommer abgerutscht. Ein Teil der alten Ernte könnte mit in die neue Saison genommen werden.

Qualität der Ware entscheidet Marktentwicklung 

Angesichts der Ungewissheiten über Mengen und Qualitäten laufen bislang nur wenige Abschlüsse über die neue Ernte 2019. Verarbeiter und Futtermühlen hoffen auf eine gute Versorgung zu günstigeren Preisen und warten daher ab.

Martin Ziegler von der österreichischen EZG Biogetreide prognostizierte Ende Juni 2019: „Das aktuell ungleiche Verhältnis von Angebot und Nachfrage drückt merklich auf den Preis. Hier kann die Qualität der Ware bei der kommenden Ernte entscheidende Auswirkungen auf die Entwicklung im Speise- und Futtersegment haben.“

Anders gestalte sich die Situation bei Soja und Mais, so Ziegler. Da die Anbaubedingungen nicht optimal waren, müsse mit Ertragseinbußen gerechnet werden. Zudem liegen auch hier noch größere Mengen aus dem Vorjahr auf Lager.

Sehr gute und stabile Preise sieht Ziegler am Markt nur für Eiweißfrüchte: „Die Nachfrage nach Kulturen wie Ackerbohne oder Erbse kann in Österreich bei Weitem nicht gedeckt werden.“

Großes Angebot an Umstellerware könnte Preise nach unten ziehen

Das größere Angebot an Umstellungsware entspannt die Futtermühlen. So steigen die Befürchtungen bei den Vermarktern, dass das Angebot an Umstellungsware zu groß wird und die Preise auch für anerkannte Ware nach unten ziehen könnte. Einige Akteure rechnen damit, dass sich die Preise von Umstellungsware nur noch wenig von konventionellen Preisen unterscheiden werden. Das wiederum würde die Importe kleinhalten, weil sich dann der Transport von Umstellungsware aus anderen Ländern nicht mehr lohnen würde.

Tab.: Bio-Getreidepreise in Österreich und Süddeutschland im Juni 2019

  von bis Tendenz
Bio-Futtergetreide € 260,– € 290,– fallend
Umstellungs-Futtergetreide € 200,– € 250,–  stark fallend
Bio-Ackerbohne € 480,– € 500,– leicht steigend
Umstellungs-Ackerbohne € 460,– € 480,– leicht steigend
Bio-Körnermais € 280,– € 300,– fallend
Umstellungs-Körnermais € 200,– € 230,– stark fallend

Preise pro Tonne exkl. MwSt., ab Lager. gereinigt

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