ForstForstwirten wieder eine Perspektive geben

Forstwirten wieder eine Perspektive geben

Nach den Sturmschäden liegt der Fokus jetzt auf der Wiederaufforstung. Foto: lorenza62/shutterstock.com

Wer aufmerksam durchs Land fährt, dem fällt sofort auf, wo früher Wald war, ist jetzt keiner mehr. Schuld daran sind die extrem heißen und trockenen Sommer der vergangenen Jahre. Die Bäume wurden geschwächt – der Borkenkäfer hatte dadurch leichtes Spiel und entwaldete teilweise ganze Landstriche. Das dramatische dabei: Der Holzpreis ist schon seit Jahren so tief, dass sich eine Aufforstung oft nicht mehr rechnet – eine Landschaft ohne Wald wäre die Folge. “Das zu Monatsbeginn im Nationalrat verabschiedete Investitionspaket im Ausmaß von 350 Mio. Euro ist ein Lichtblick und motiviert die Waldbauern zur Wiederaufforstung sowie Bewirtschaftung ihrer Bestände. Die Bundesregierung zeigt einmal mehr, dass sie hinter der österreichischen Forstwirtschaft steht und sie in dieser schwierigen Zeit unterstützt”, erklärt Oberösterreichs Bauernbund-Landesobmann Max Hiegelsberger.

Förderung für Wiederaufforstung

Verbunden mit dem Investitionspaket ist auch die Förderung bei der Wiederaufforstung. Die aktuell bereits 2.000 abgewickelten Anträge in Oberösterreich spiegeln das große Interesse der Forstwirte an der Aufforstung mit Mischwäldern wider. “Die standortgerechte Auswahl der Baumarten für den klimafitten Wald von morgen ist gerade in Zeiten des Klimawandels unumgänglich. Jetzt müssen die Weichen in die richtige Richtung gestellt werden, damit nachfolgende Generationen gesunde Wälder vorfinden können”, bekräftigt Hiegelsberger.
An die 172.000 forstwirtschaftliche Betriebe und Unternehmen sichern in Österreich das Einkommen von etwa 300.000 Menschen. 2019 waren von den eingeschlagenen 18,9 Mio. Erntefestmetern etwa 62 % Schadholz. Aufgrund dieser großen Schadholzmengen sowie der schlechten Absatzbedingungen durch das Coronavirus, sind die Erlöse aus der Forstwirtschaft drastisch gesunken, sodass die Forstwirte nicht mehr ihr finanzielles Auslangen finden.

Holzbauoffensive ist Klimaschutz

Eine der zehn Maßnahmen des Investitions- beziehungsweise Forstpakets ist die Holzbauoffensive. Sie soll einerseits die Verwendung dieses Baustoffes vorantreiben, andererseits dient sie aber auch dazu, die Arbeitsplätze in den Regionen zu erhalten sowie auszuweiten. Ebenfalls im Maßnahmenkatalog mit 30 Mio. Euro vorgesehen ist die Initiierung eines Forschungsschwerpunktes sowie die Errichtung einer Forschungsanlage zur Herstellung von Holzgas und Biotreibstoffen. Aus einem Kilogramm Holz kann ein Viertelliter hochwertiger Kraftstoff oder ein halber Kubikmeter Gas erzeugt werden. Da es sich bei FT-Diesel (Holzdiesel) um einen “Drop-in”-Kraftstoff handelt, entfällt jegliche Umrüstung oder Neuanschaffung. Eine Potenzialabschätzung des Österreichischen Biomasse-Verbandes geht von einem realisierbaren Bioenergiepotenzial von 340 Petajoule aus, wobei rund die Hälfte des Ausbaupotenziales aus der Forstwirtschaft stammt. Zum Vergleich: Der Bruttoinlandsverbrauch an Energie in Österreich betrug 2018 rund 1.422 Petajoule. Betrachtet man die Jahreserzeugung aller österreichischen Donaukraftwerke, so erzeugen diese pro Kraftwerk durchschnittlich 3,7 Petajoule.

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