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Erzeugermilchpreise gestiegen

Die Anlieferung in Neuseeland wurde um 0,7 % erhöht.
Quelle: ChameleonsEye/shutterstock.com

Obwohl die Erzeugermilchpreise gestiegen sind, wurde die Vorjahreslinie um 0,52 Cent oder 1,5 % verfehlt. Dies geht aus der jüngsten Preiserhebung des niederländischen Landwirteverbandes LTO hervor. Zum Vergleich: In Österreich wurden im Jänner 2021 für GVO-freie Qualitätsmilch mit 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß im Schnitt 38,48 Cent gezahlt. Das waren um 1,85 Cent netto weniger als im Vormonat, allerdings ist zu beachten, dass im Dezember von mehreren Molkereien und Käsereien Nachzahlungen für das abgelaufene Jahr getätigt wurden und somit der direkte Vergleich etwas hinkt.

Leichte Änderung bei der Vergleichsbasis

Der LTO-Durchschnittswert wurde bisher monatlich auf Basis der Auszahlungsleistungen von 16 marktführenden Milchverarbeitern in Nord- und Mitteleuropa für Standardmilch mit 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß errechnet. Der Durchschnittspreis beruht auf einer jährlichen Anlieferung von 1 Mio. kg. Im Jänner 2021 wurde in diesen Preisvergleich die zweitgrößte spanische Molkerei, Capsa Food, neu aufgenommen. Damit soll auch die Preisentwicklung in Südeuropa einbezogen werden. Durch diese Neuaufnahme hat sich die Vergleichsbasis etwas geändert – der Durchschnittspreis für Dezember 2020 wurde von 33,53 auf 33,43 Cent nach unten korrigiert.

Preistendenz überwiegend positiv

Der Erzeugerpreisanstieg im Jänner 2021 war der achte in Folge. Wie berichtet, waren die Milchgeldauszahlungen in der EU von Jänner bis Mai 2020 deutlich gesunken. Im Juni setzte dann ein positiver Trend ein, der bis Dezember anhielt. Was die weitere Entwicklung betrifft, so ergibt sich laut LTO ein gemischtes Bild. Die internationalen Notierungen für Standardmilchprodukte ziehen seit Jahresbeginn spürbar an, dies spiegelt sich allerdings nicht immer in den Auszahlungen der Molkereien wider.

So hat der dänische Molkereiriese Arla seine Auszahlung im Februar auf dem Niveau des Vormonats belassen, für März wurde ein Plus von 0,5 Cent gemeldet. Friesland/Campina in den Niederlanden hat im Februar um 0,7 Cent mehr gezahlt und im März die Erzeugerpreise um weitere 0,2 Cent angehoben. Das belgische Unternehmen Milcobel zahlte im Februar um 0,5 Cent/kg mehr aus, während der britische Milchverarbeiter Saputo Dairy UK für Jänner bis April 2021 unveränderte Erzeugerpreise angekündigt hat. Der deutsche Marktführer DMK hat im Februar eine Preissenkung von 0,5 Cent gemeldet, wird diese aber im März mit einem Anstieg von 0,5 Cent wieder ausgleichen. Die Molkerei Savencia in Frankreich reduzierte im Februar die Auszahlung um 0,2 Cent und hat die Milchpreise im März auf diesem Niveau belassen.

Expansive Milchanlieferung am Weltmarkt

Die weitere Entwicklung der Erzeugermilchpreise hängt nach Ansicht der LTO-Experten auch vom globalen Milchangebot ab. In der EU lag die Milchanlieferung im Dezember 2020 um 0,2 % über dem Vorjahresniveau, wobei die meisten Mitgliedsländer Anstiege verzeichneten. Im Gesamtjahr 2020 wurde die Vorjahresmenge in Summe um 1,7 % übertroffen (EU ohne Großbritannien).

In den anderen großen Milchexportländern verlief die Entwicklung im Dezember 2020 unterschiedlich: Während die Anlieferung in Neuseeland um 0,7 % erhöht wurde, meldete Australien ein Minus von 1,7 %. Im Jänner wurden aber in Ozeanien wieder Mengensteigerungen verzeichnet. In den USA fiel die Milchproduktion im Gesamtjahr 2020 um 2,2 % größer als im Vorjahr aus, im Jänner hielt dieser Trend weiter an. Auch in Argentinien (+7 %) und Uruguay (+11 %) zeigte die Lieferkurve im Dezember weiter nach oben. In Summe dürfte die Erzeugung in den größten Milchexportländern (inkl. EU) im Jahr 2020 um 1,8 % größer ausgefallen sein als im Vorjahr.

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