AgrarpolitikEinkommen aus Landwirtschaft 2020 gestiegen

Einkommen aus Landwirtschaft 2020 gestiegen

Der Einkommenszuwachse pro Arbeitskraft fiel höher aus als im Gesamtbereich.
Quelle: Shutterstock

Laut der zweiten Vorschätzung im Rahmen der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung (LGR) von Statistik Austria erhöhte sich das durchschnittliche landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft im Vorjahresvergleich real um 5,4 Prozent. Nach einem Rückgang um 5,8 Prozent im Jahr zuvor war für das Einkommensplus gegenüber 2019 vor allem der Anstieg des Produktionswerts des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs ausschlaggebend.

“Zur Zunahme des Produktionswerts trug vor allem die pflanzliche Erzeugung bei. In der Rinder- und Schweineproduktion hingegen gab es aufgrund der Corona-Krise Absatzprobleme und Preisrückgänge”, erläutert Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas die Zahlen.

7,7 Milliarden Produktionswert

Entsprechend den vorläufigen Berechnungen generierte die österreichische Landwirtschaft 2020 einen Produktionswert von rund 7,7 Mrd. Euro. Das bedeutet ein Plus von 3,2 Prozent. Die in der Einkommensberechnung berücksichtigten öffentlichen Gelder wurden mit einem Zuwachs von 0,3 Prozent auf rund 1,5 Mrd. Euro beziffert. Indes wurden die Aufwendungen für Vorleistungen, Abschreibungen und sonstige Produktionsabgaben auf rund 6,6 Mrd. Euro ( plus 1,9 Prozent) geschätzt. Für das landwirtschaftliche Faktoreinkommen ergibt sich damit ein Anstieg um 4,9 Prozent auf rund 2,6 Mrd. Euro.

Je Arbeitskraft fiel der Einkommenszuwachs wegen des fortschreitenden Strukturwandels höher aus als für den landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereich insgesamt. Bei einem Rückgang des landwirtschaftlichen Arbeitseinsatzes von 1,8 Prozentpunkten betrug der Anstieg je Arbeitskraft nominell 6,8 bzw. real 5,4 Prozent.

Hauptkomponenten landwirtschaftliches Faktoreinkommen 2020

Die Tabelle liefert auch einen Vergleich zum Vorjahr. Gemessen wurde das Einkommen als Faktoreinkommen, d. h. als Nettowertschöpfung zu den Faktorkosten.
Quelle: Statistik Austria

Zuwächse und Einbußen

Zur Zunahme des Gesamtproduktionswerts der heimischen Landwirtschaft im Jahr 2020 trug maßgeblich die pflanzliche Erzeugung bei. Wertmäßige Zuwächse beispielsweise bei Getreide, Obst und Futterpflanzen ließen den pflanzlichen Produktionswert voraussichtlich um 7,6 Prozent auf rund 3,4 Mrd. Euro steigen.

Der Wert der tierischen Erzeugung betrug rund 3,6 Mrd. Euro bei einem Minus von 0,6 Prozent. Absatzprobleme und Preisrückgänge infolge der Corona-Pandemie führten offenbar zu einem deutlichen Rückgang des Produktionswerts von Rindern sowie Einbußen in der Schweineproduktion. Positiver hingegen fiel die Entwicklung mit einem leichten wertmäßigen Anstieg infolge höherer Preise in der Milchproduktion aus.

Köstinger: 2020 “sehr schwierig”

Bundesministerin Elisabeth Köstinger bezeichnete das Jahr 2020 als für die Landwirtschaft generell “sehr schwierig”. Durch die coronabedingte “Vollbremsung der Gastronomie- und Tourismuswirtschaft”, so Köstinger,  seien auch wichtige Absatzmärkte für die Bauern weggefallen. Die voraussichtliche Steigerung des Einkommens sei daher erfreulich, gleiche aber lediglich den Verlust des Vorjahres aus.

Vor allem die tierische Produktion habe massiv unter den Folgen der Corona-Krise gelitten. Insbesondere die Schweinebranche habe durch den Wegfall des Außer-Haus-Verzehrs und die Afrikanische Schweinepest einen deutlichen Einkommensverlust hinnehmen müssen. Mit dem Verlustersatz werde hier aber in den nächsten Wochen für Entlastung gesorgt.

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