RindMilchviehEin Blick durchs Schlüsselloch: Der Betrieb Lingg

Ein Blick durchs Schlüsselloch: Der Betrieb Lingg

Der Milchviehbetriebvon Familie Lingg liegt im Oberallgäu.
Quelle: Marzell Buffler

Der Hofplan

Der Grundriss am Betrieb Lingg.
Quelle: Buffler

Die Hofstelle

Der Hof von Familie Lingg liegt 8 km nordöstlich von Kempten im Oberallgäu. Die Flächen zählen zum Allgäuer Voralpenland. Mit einer Höhe von 735 m über N.N. fallen sie vollständig in das benachteiligte Gebiet . Seit über 200 Jahren bewirtschaftet die Familie die Hofstelle. Das alte L-förmige Bauernhaus ist schon auf historischen Karten von 1780 eingezeichnet. Den Anbindestall für die Milchkühe hat Magnus Lingg 1985 an das bestehende Gebäude angebaut. Zehn Jahre später verlängerte er ihn um einen Jungviehstall. 2005 zogen die Linggs in das neugebaute Zweifamilienhaus um.

Der Innenhof

Die Gebäude bei Familie Lingg umschließen einen Innenhof. Im Norden und Westen begrenzen das alte Bauernhaus und der Stall L-förmig die Hofstelle. Südlich liegt das neue Wohnhaus. Magnus und Stefanie Lingg wohnen im Erdgeschoss. Der erste Stock gehört Sohn Mathias Lingg und seiner Frau Andrea, mit den Töchtern Magdalena und Johanna. Das ehemalige Bauernhaus ist vermietet. Unter dem Dach arbeitet das Team von LANDWIRT Deutschland. Im Garten halten die Linggs Bienen, Kaninchen, Gänse und Hühner.

Der Kälberstall

Die Saugkälber sind im Milchviehstall untergebracht. Früher wurden sie in Ministänden angebunden. Vor zwei Jahren haben die Linggs die Aufstallung herausgerissen und durch sechs Doppelboxen ersetzt. Bis zum Absetzen halten sie die Kälber auf Stroh.

Der Jungviehstall

Absetzkälber und Färsen haben ihren Platz im Anbau an den Milchviehstall. Der Laufstall aus dem Jahr 1994 ist mit Spaltenböden ausgelegt. Als Liegefläche haben die jüngeren Kälber eine Tiefstreubox. Die älteren Kälber und Färsen liegen in Hochboxen. Vor dem Jungviehstall ist ein kleiner Auslauf. Dort kann sich das Jungvieh austoben, bevor es auf die Weide kommt. Die Färsen sind über den Sommer 13 km vom Hof entfernt auf Weideflächen, die den Linggs gehören. Trotz der Entfernung können diese so sinnvoll genutzt werden.

Der Milchviehstall

Insgesamt 36 Milchkühe stehen im Anbindestall von Familie Lingg. Sie sind an einem vorgesetzten Nackenrohr angebunden. Die Standflächen haben die Linggs mit Gummimatten ausgelegt, die sie mit einer Sägemehl-Kalkmischung trocken halten. Von April bis November treiben sie ihre Kühe täglich auf die angrenzenden Weiden. Im nächsten Jahr will Mathias den Stall zum Laufstall umbauen. Neben dem bisherigen Gebäude hat er eine Liegehalle mit Laufhof geplant.

Die Milchkammer

Derzeit melken Magnus und Mathias Lingg ihre Kühe mit einer Rohrmelkanlage. Dazu benutzen sie vier Melkzeuge und ein Eimermelkzeug. Pro Melkzeit braucht Mathias etwa zwei Stunden. Die Technik stammt noch aus den 1980er Jahren. Mit dem Stallumbau will Mathias auf ein automatisches Melksystem umstellen. Dafür baut er auf der gegenüberliegenden Stallseite ein kleines Melkzentrum, da in der bisherigen Milchkammer nicht ausreichend Platz ist.

Das Futterlager

Familie Lingg verfüttert Heu, Grassilage und Grascobs und Milchleistungsfutter 16/4. Für die Silage gibt es drei Fahrsilos. Eines wird im nächsten Jahr abgerissen, um Platz für die geplante Liegehalle zu schaffen. Heu und Stroh lagern die Linggs im alten Hofgebäude. Früher waren die Belüftungskanäle fest verbaut und die Lattenroste auf dem Boden nicht befahrbar. Die Anlage hat Magnus in den letzten Jahren umgebaut. Nun kann eine Person die einzelne Lattenmodule bewegen. Der Hauptkanal der Belüftung kann über eine Seilwinde in den Dachstuhl gezogen werden. So ist der gesamte Heustock mit dem Hoftrac befahrbar.

Die Kühe

Von April bis November kommen die Kühe täglich auf die angrenzenden Weiden. Familie Lingg hält ausschließlich Braunvieh. Tiere, die sich nicht zur Zucht eignen, besamen sie mit Blonde d’Aquitaine. Der Herdendurchschnitt lag im letzten Jahr bei 8.400 kg Milch mit 3,6 % Eiweiss und 4,4 % Fett. Von der Nachzucht bleiben 15 % zur Remontierung am Hof, die restlichen Tiere gehen an regionale Vermarkter.

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