ForstDie Rückkehr des Lärchenwicklers

Die Rückkehr des Lärchenwicklers

Der Falter des Grauen Lärchenwicklers. Im Hintergrund sind von Raupen angefressene Nadeln sichtbar. Foto: Wermelinger

Die alle 8 bis 10 Jahre auftretenden Massenvermehrungen des Lärchenwicklers sind sowohl der alteingesessenen einheimischen Bevölkerung im Engadin wie auch der internationalen Fachwelt gut bekannt. Lange wurden diese Ereignisse als ernsthafte Bedrohung der Lärchenwälder betrachtet, da in der Folge manchmal zahlreiche Bäume abstarben. An der ETH Zürich wurde die Populationsdynamik dieses Kleinschmetterlings in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts intensiv untersucht. Infolge dieser Erkenntnisse wandelte sich die öffentliche und wissenschaftliche Wahrnehmung dieses Insekts vom Schädling zum Lebensraumgestalter und faszinierenden Studienobjekt.
Der Graue Lärchenwickler (Zeiraphera griseana) ist ein kleiner, graubraun gefleckter Falter. Seine Raupen erreichen eine Länge von anderthalb Zentimetern und sind anfänglich hell, später grauschwarz oder gelblichgrau gefärbt. Die weiblichen Falter legen im Spätsommer bis 300 Eier unter Flechten oder Schuppen ab. Mitte Mai des nächsten Jahres schlüpfen die jungen Räupchen und fressen zuerst im Innern von zusammengesponnenen Nadelbüscheln. Anfangs Juli befinden sich die Raupen im letzten Stadium. Jetzt bewegen sie sich entlang der Zweigachse und fressen von aussen an weiteren Nadelbüscheln. Dieses Stadium ist am destruktivsten, da die Raupen die Nadeln häufig nur anbeissen und die vertrocknenden Nadelbüschel mehrmals wechseln. Bei einer Massenvermehrung verfärben sich die Lärchenbestände deshalb rotbraun. Die Raupen verpuppen sich anschliessend in der Streuschicht am Boden. Ab Ende Juli bis in den September hinein schlüpfen die Falter und schwärmen in der Abenddämmerung, um sich zu paaren und danach Eier abzulegen.

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