ForstDie Rinde bleibt im Wald

Die Rinde bleibt im Wald

Mit einer Umrüstung der Vorschubwalzen und gegebenenfalls der Entastungsmesser lassen sich mit konventionellen Harvesteraggregaten gute Ergebnisse erzielen.
Quelle: Hauck

Die Entrindungstechnik stammt ursprünglich aus dem Plantagenanbau von Eukalyptus, wo sie schon seit über 25 Jahren eingesetzt wird. Eukalyptus hat die unangenehme Eigenschaft, dass die Rinde schon kurze Zeit nach der Fällung geradezu festklebt. Deshalb wird der Eukalyptus gleich bei der Holzernte entrindet. Dieses entrindete Holz dient zum größten Teil der Zellstoffgewinnung. Holzschäden spielen dabei eine untergeordnete Rolle. Wichtiger ist, dass das Holz zu mindestens 97 % rindenfrei ist. Funktioniert eine solche Entrindungstechnik auch in Mitteleuropa? Anders als in der südamerikanischen Plantagenwirtschaft wird bei uns das Holz nicht immer im Kahlschlagsprinzip entnommen, der verbleibende Bestand kann also Schaden nehmen. Auch ist die Durchmesserspreite der zu erntenden Bäume weitaus größer, oftmals werden zwei und mehr Baumarten je Bestand geerntet. Alles in allem herrschen in Mitteleuropa ganz andere Voraussetzungen. Um die Frage nach der Einsatzmöglichkeit der Entrindungstechnik zu klären, wurde 2014 in Deutschland das Projekt „Debarking Heads“ (Entrindende Harvesterköpfe) gestartet. Das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF) und die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT), Fakultät Wald und Forsttechnik, untersuchten gemeinsam, ob durch den Einsatz entrinden- Die Rinde bleibt im Bestand LANDWIRT 20 / 2019 85 FORST der Harvesterköpfe heimische Baumarten in gängigen Arbeitsverfahren wirtschaftlich zu entrinden sind. Denn im Bestand entrindetes Holz verspricht viele Vorteile: Die Nährstoffsituation im Bestand wird durch den Verbleib der Rinde verbessert, absehbar sind Einsparungen in der Logistikkette, und auch beim Kampf gegen den Borkenkäfer werden positive Effekte erwartet. Nicht zuletzt erhält man weniger Asche und Feinstaub, wenn man beim Verbrennen die Rinde weglässt.

Bessere Ergebnisse im Sommer

Mit einer Umrüstung der Vorschubwalzen und gegebenenfalls der Entastungsmesser lassen sich mit konventionellen Harvesteraggregaten gute Ergebnisse erzielen. Der Baum wird, ohne ihn in die Sortimente einzuschneiden, einmal oder auch mehrmals mit drehenden Bewegungen durch das Aggregat gezogen. Die Vermessung und das Einschneiden erfolgen in einem zweiten Durchgang

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