LandlebenFamilieDiagnose Krebs: Hier bekommen Angehörige Hilfe

Diagnose Krebs: Hier bekommen Angehörige Hilfe

Ein Umarmung ist oft schon eine wertvolle Hilfe für den Erkrankten.
Quelle: Photographee.eu/shutterstock.com
Wenn jemand aus der Familie an Krebs erkrankt, dann löst das oft eine Art Schockzustand aus. Die schlimmsten Fantasien, Angst, Wut, Verzweiflung und Ungewissheit – eine emotionale Achterbahnfahrt. Für den Erkrankten selbst ist Mitgefühl in der Regel die größte Hilfe. Eine Umarmung, Zeit und einfach nur Zuhören sind oft hilfreicher als der Versuch mit Worten zu trösten. Respektieren Sie die Grenzen des Erkrankten, aber auch Ihre eigenen. Stellen Sie sich Fragen wie: Was kann ich? Was will ich? Was kann ich überhaupt nicht? Wo brauche ich Hilfe?

Suchen Sie das Gespräch

Sofern es auch vor der Erkrankung möglich war, sollten Sie das offene Gespräch mit dem Patienten suchen. War man es gewohnt, miteinander über vieles offen zu reden, auch persönliche und unangenehme Angelegenheiten, so wird es leichter sein, auch in diesem Moment das Gespräch zu suchen. Überschütten Sie aber niemanden mit gut gemeinten Tipps. Gerade Phrasen wie „Lass dich nicht unterkriegen“ „Du musst positiv denken“ „Da musst stark sein“ Der/die hat es auch geschafft“ sind keine Hilfe wenn man gerade mit der Diagnose Krebs konfrontiert wurde.
Besser ist es zu fragen:
  • Was brauchst du jetzt gerade?
  • Wie fühlst du dich?
  • Was ist genau ist gerade schlimm/unerträglich?
  • Wie könnte ich es dir erleichtern/wie kann ich dich unterstützen?
Krebspatienten bekommen die Auswirkungen ihrer Krankheit ganz direkt zu spüren. Schmerzen, Übelkeit, Haarausfall, Müdigkeit, Erschöpfung. Ihre Gedanken kreisen um existenzielle Themen. Viele reagieren darauf mit Verhaltensänderungen, die Sie als Angehöriger nur schwer einordnen können: Stimmungsschwankungen, Aggressionen, erhöhte Empfindsamkeit oder auch sozialer Rückzug sind Ausdruck großer Unsicherheit und zeigen, wie schwer es ist, die Diagnose zu verarbeiten. Sie dürfen in dieser Phase nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen – der Kranke ist nicht auf Sie wütend, sondern auf seine Krankheit.

Schauen Sie auf sich!

Seit bei Ihrem Angehörigen die Diagnose Krebs gestellt wurde, haben Sie sich vielleicht ausschließlich nach den Bedürfnissen des Kranken gerichtet. Sie haben Arbeiten übernommen, es kommen Fahrten zu Therapien dazu, der Alltag wird rund um die Krankheit organisiert. Das funktioniert für kurze Zeit, doch niemand kann ständig auf Hochtouren laufen. Es ist auch ganz wichtig, auf sich selbst zu schauen. Gönnen Sie sich Atempausen für einen Spaziergang, ein Treffen mit Freunden, eine Zeit nur für sich ohne die Krankheit. Sie haben dabei vielleicht das Gefühl Ihren Partner im Stich zu lassen. Oder es plagt sie das schlechte Gewissen, weil Sie Spaß haben oder es Ihnen gut geht. Oder Sie sind zornig, weil die Krankheit oder der Patient Sie abhält das Leben „normal“ zu führen. Werden Sie sich dieser Gefühle bewusst. Es ist ganz natürlich und verständlich, so zu empfinden.
Wenn Sie Hilfe brauchen, scheuen Sie nicht davor diese bei Freunden oder Beratungszentren in Anspruch zu nehmen!

Wohin kann ich mich wenden?

Infonetz Krebs
0800/80708877, krebshilfe@infonetz-krebs.de
Von Montag bis Freitag zwischen 8 und 17 Uhr.

Deutsche Krebsgesellschaft e. V.
Das Neuste zum Thema Krebs: Informieren Sie sich über den aktuellen Stand der Diagnostik und Therapie von Krebs. Die Landesverbände der Deutschen Krebsgesellschaft unterhalten ein bundesweites Netz von Krebsberatungsstellen. Dort finden Sie geschulte Fachkräfte, die Verständnis für Ihre psychischen und sozialen Belastungen haben und Sie aktuell informieren und beraten. Die Beratungsstellen richten sich an Patienten, Angehörige und alle, die Fragen zum Thema Krebs haben. Die Beratung ist grundsätzlich kostenfrei.

Krebshilfe www.krebshilfe.de
Nach dem Motto „Helfen. Forschen. Informieren.“ fördert die Organisation Projekte zur Verbesserung der Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie, medizinischen Nachsorge und psychosozialen Versorgung einschließlich der Krebs-Selbsthilfe. Die Deutsche Krebshilfe ist der wichtigste private Geldgeber auf dem Gebiet der Krebsforschung in Deutschland. Dort finden Sie auch viele Ratgeber zum Download.

Hilfe im Betrieb

Sie haben Anspruch auf Betriebs- und Haushaltshilfe (BHH), wenn diese Hilfe erforderlich ist, um Ihr Unternehmen bzw. Ihren Haushalt aufrechtzuerhalten. Kostenträger ist – je nach Versicherungsfall – die Alterskasse, Krankenkasse, Pflegekasse oder Berufsgenossenschaft.
Wenn Ihr Haushalt nicht so eng mit dem Unternehmen verknüpft ist, dass er diesem wesentlich dient, können wir anstelle der betriebsbedingten Haushaltshilfe unter bestimmten Voraussetzungen eine familienbezogene Haushaltshilfe erbringen. Dies ist dann der Fall, wenn im Haushalt ein Kind unter 14 lebt, es behindert und auf Hilfe angewiesen ist. Die familienbezogene Haushaltshilfe beinhaltet rein familienpflegerische Ziele wie die Haushaltsführung oder Kinderbetreuung und enthält keine Bestandteile der Betriebshilfe wie z. B. die Versorgung des Viehs. Von der Betriebs- und Haushaltshilfe ausgeschlossen sind Tätigkeiten in nicht landwirtschaftlichen Unternehmensteilen (Nebenunternehmen).
Entweder Sie bekommen eine professionelle Kraft zur Verfügung gestellt oder Sie beschaffen sich selbst eine Ersatzkraft.
Für die Kostenerstattung beim Einsatz einer von Ihnen selbst beschafften Ersatzkraft gelten Höchstbeträge. Für Verwandte und Verschwägerte bis zum zweiten Grad können wir die Einsatzkosten nicht erstatten, jedoch können nachgewiesene Fahrkosten und Verdienstausfall in begrenztem Umfang erstattet werden.

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