AckerbauGetreideDas Ende der Gerste?

Das Ende der Gerste?

Wenn die Fungizide fallen, sind Alternativen gefragt. Foto: Agrarfoto

Die EU-Mitgliedstaaten stimmten mehrheitlich für den Vorschlag der EU-Kommission, den Fungizid-Wirkstoff Chlorthalonil nicht weiter zuzulassen. So die Meldung des Agrarinformationszentrums Anfang April. Auslöser dafür war der Langzeitnachweis in Gewässern. Ungarn, das Vereinigte Königreich, Litauen und Griechenland waren gegen das Verbot. Bedauert wird das Verbot in Irland und Großbritannien, da diese auf das Mittel angewiesen sind. Sehr viel mehr stand nicht im Text. Keine Stellungnahmen von heimischer Politik, Interessensvertretung oder Experten. Doch entfachte der Beschluss kurz darauf unter heimischen Praktikern eine Diskussion: Bedeutet der Wegfall des Wirkstoffs nun auch das Ende der Gerste auf heimischen Feldern?

 

Probleme im Feuchtgebiet

Ein Ende der Gerste sieht Michael Oberforster von der AGES nicht. Ein gravierendes Problem gibt es seiner Meinung nach aber im Feuchtgebiet. „Ohne eine Alternative mit einer ähnlichen Wirkung wie Chlorthalonil sieht es hier nicht gut aus“, erklärt der Experte in Sachen Getreide. „Die anderen Fungizide wie Caboxamide und Co helfen noch sehr gut gegen die meisten anderen Pilzkrankheiten im Getreide. Bei der Ramularia zeigen die systemisch wirkenden Fungizide hingegen deutliche Sensitivitätsverluste.“ Daher gibt es derzeit im Feuchtgebiet keine Fungizidempfehlung ohne den Kontaktwirkstoff.

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