BioAcker und GrünlandBio-Kartoffel: Die tolle Knolle

Bio-Kartoffel: Die tolle Knolle

Foto: Böhm

Von Manuel BÖHM, LANDWIRT Redakteur

Der Bio-Anteil bei Kartoffeln ist hoch. In Österreich wurden 2018 über 20 % der Kartoffelflächen in biologisch geführt. Die größte Rolle spielen dabei die Speisekartoffeln, aber auch Verarbeitungskartoffeln u. a. für Chips, Pommes und Stärke (AGRANA in Österreich, Südstärke in Bayern) gewinnen an Bedeutung. Damit Sie für den Anbau gerüstet sind, stellen wir Ihnen die wichtigsten Produktionsschritte vor.

Vorbereitungen für den Anbau

Der Stickstoffbedarf der Kartoffel liegt bei 60 bis 80 kg N, was meist mit einer Leguminosenvor- oder -zwischenfrucht gedeckt wird. Einerseits ist die Vorfrucht entscheidend für das Wachstum der Knollenfrucht, andererseits entscheidet sie über Krankheiten und vor allem das Risiko des Drahtwurmbefalls mit. Das Risiko geht hier vor allem von Kleegras-, Wechsel- und Dauerwiesenumbruchflächen aus. Nach Erfahrung von Praktikern ist oft das zweite Jahr nach Umbruch das größte Risikojahr. Daher kommen vor allem Getreide oder Körnerleguminosen als Vorfrüchte infrage. Bis zum Kartoffelanbau muss unbedingt eine Zwischenfrucht das Feld vorbereiten. Viele Betriebe bauen Landsberger Gemenge oder Wickroggen an. Mit seichtem Fräsen können diese im Frühjahr sehr gut eingearbeitet werden. Der Pflug sollte vor dem Anbau von Kartoffeln im Frühjahr nicht verwendet werden. Frisches unverrottetes Material kommt sonst tief in den Boden, die Böden werden stark gelockert und der Klutenanteil im Damm kann noch bei der Ernte gravierende Probleme machen. Auf Kartoffelflächen ist außerdem auf die optimale Basensättigung des Bodens (Anteil vor allem von Ca, Mg, K und Na im richtigen Verhältnis am Sorptionskomplex), eine sehr gute Schwefelversorgung (über Gipskorn oder Patentkali) sowie eine Versorgung mit Spurenelementen zu achten. Auf Ca-, Mg- oder Kübersättigten Böden und in kalten Frühjahren kann eine Zink-Düngung mit Blattdüngern sinnvoll sein. Eine Mangandüngung sollte immer dann erfolgen, wenn andere Pflanzenschutzmittel verwendet werden. Manganmangel kann auf eisenhältigen und schwach belebten Böden, aber auch bei nassen, kühlen Temperaturen oder nach Kaliumdüngung auftreten. Diese Düngungsempfehlungen entsprechen auf den ersten Blick nicht der Idee des biologischen Landbaus. Auf den zweiten Blick offenbaren sie aber die Möglichkeit der vorbeugenden Ursachenregulierung von Schäden.

Gute Bio-Kartoffelbestände sind durch krautstarke Sorten auf gut durchlüftenden Damm-Abständen erreichbar. Die Böden sollten gut wasserdurchlässig sein und keine Staunässe zeigen (im Hintergrund). Foto: Böhm

Saatgut vorbereiten

In Österreich ist ausreichend Bio-Saatgut von vielen Sorten erhältlich. Bei den mehligen Speisekartoffeln ist die Sorte AGRIA und bei den festkochenden die Sorte DITTA sehr weit verbreitet. Die Sorte BIONTA wurde speziell für Bio-Bedingungen gezüchtet. Es gibt aber auch einen starken Trend der Konsumenten zu bunten Kartoffelsorten (rotschalig, blau gefärbt, rot gefärbt,…) und alten Raritäten. Das Saatgut sollte nach Erhalt aus den Bigbags oder Säcken geleert werden. Maximal 10 bis 14 Tage dürfen die Saatkartoffeln in den Transportbehältern bleiben.

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