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Bezeichnungsschutz für Milch bliebt tierischen Produkten vorbehalten

Die Auswirkungen der GAP auf die Milchwirtschaft waren bisher gravierend.
Quelle: Yanawut Suntornkij/ shutterstock.com

Im Rahmen der Abstimmung über die Position zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) haben sich die EU-Parlamentarier am 23. Oktober 2020 für die Ausweitung des Bezeichnungsschutzes für Milch und Milcherzeugnisse ausgesprochen. „Es ist sehr erfreulich, dass der Kennzeichnungsschutz für Milch ausgeweitet wird. Wer Milch und Milchprodukte kauft, muss auch sicher sein, dass es sich um tierische Erzeugnisse handelt und nicht um billige Ersatzprodukte mit fragwürdigen Inhalts- und Zusatzstoffen“, kommentiert der Tiroler Bauernbund-Abgeordnete und LK-Tirol Präsident Josef Hechenberger die Abstimmung im EU-Parlament.

Pflanzen geben keine Milch

Der Schutz für die Bezeichnung von Milch und Milchprodukten ist im EU-Recht festgelegt. Als Milch darf nur echte Milch bezeichnet werden, die aus dem Gemelk von Tieren (Rinder, Schafe, Ziegen etc.) stammt. Dieser Schutz gilt auch für Milchprodukte wie Rahm, Joghurt, Butter und Käse. Bereits im Jahr 2017 gab es hier ein Urteil vom Europäischen Gerichtshof. Jetzt wurde dieser Schutz weiter gestärkt. Begriffe wie „Sojamilch“ sind und bleiben verboten, künftig dürfen auch Bezeichnungen wie „Typ“, „Nachahmung“ oder „à la“ nicht mehr für Milch-Ersatzprodukte verwendet werden.

Kein Schutz für Fleischprodukte

Ein Verbot, pflanzliche Ersatzprodukte als „Steak“ oder „Wurst“ zu bezeichnen, wurde hingegen abgelehnt. Auch der Kompromiss-Vorschlag, dass Fleisch-Ersatzprodukte mit dem Vermerk „ohne Fleisch“ gekennzeichnet werden, fand keine Mehrheit. Bei „Veggie-Burgern“ und „Veggie-Wurst“ wurde scheinbar dem Druck multinationaler Konzerne wie Nestlé und Unilever nachgegeben.

Hechenberger bedauert: „Unsere heimischen Bäuerinnen und Bauern produzieren auf höchstem Niveau, die Produktionsstandards bei Fleisch-Ersatzprodukten sind vergleichbar niedrig. Hochqualitative Urprodukte konkurrieren jetzt mit billigen Imitaten von multinationalen Konzernen. Ein enormer Schaden für die Landwirtschaft und den Konsumentenschutz. Transparenz muss das oberste Gebot sein, deswegen werden wir auch weiterhin für den Bezeichnungsschutz für Fleisch kämpfen.“

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