RindRinderzuchtAMA: Erste Elektronische Ohrmarken verschickt

AMA: Erste Elektronische Ohrmarken verschickt

Die neuen Ohrmarken werden drei Euro kosten, um einen Euro mehr als bisher. Foto: ZAR

Mit der EU-Verordnung 654/2014 wurde festgelegt, dass ab 18. Juli 2019 jeder Mitgliedstaat der Europäischen Union die Möglichkeit zur elektronischen Kennzeichnung von Rindern sicherstellen muss. Das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) entschied sich für eine flächendeckende Umstellung auf elektronische Ohrmarken aus.

Dies bedeutet, dass in einem der zu kennzeichnenden Ohrmarkenpaare ein integrierter elektronischer Chip eingearbeitet ist, auf dem die Ohrmarkennummer des Tieres abgespeichert ist. Die Ohrmarkennummer kann mit einem Lesegerät nach ISO Standard 11785 ausgelesen werden. Die elektronische FDX Ohrmarke ist somit ein passives System, das Daten nur während eines Lesevorganges an etwaige Empfänger sendet. Mit entsprechenden Lesegeräten können diese auch von Fütterungsautomaten, Melkrobotern, Viehwaagen, etc. ausgelesen und für betriebseigene Zwecke verwendet werden.

Alte Ohrmarken bis April 2020 aufbrauchen

Die neuen Ohrmarken gelten laut Änderung der Rinderkennzeichnungsverordnung 2008, ausgegeben am 30. September 2019, ab sofort. Allerdings können Bestände herkömmlicher Ohrmarken mit einer Übergangsfrist bis zum 30. April 2020 verwendet werden. Ein Ohrmarkenpaar der Firma Allflex kostet 3 Euro, ein Ohrmarkenpaar der Firma Caisley mit einer Funktion zur Entnahme von Gewebe kostet € 3,60.

Für die neuen Ohrmarken gab es eine EU-weite Ausschreibung, bei der für die elektronischen Ohrmarken die Wahl auf die Firma Allflex aus Frankreich fiel. Für das Einziehen ist die rote Allflex-Zange erforderlich. Die elektronischen Ohrmarken mit der Funktion zur Gewebeentnahme kommen von der bereits bekannten Firma Caisley (Deutschland). Gewebeproben sind in Österreich für die im Raum Salzburg erforderlichen BVD-Untersuchungen notwendig. Die Caisley-Ohrmarkenzange ist dafür erforderlich. Für die konventionelle und elektronische Ohrmarke ohne Gewebeentnahme kann die rote Allflex-Zange verwendet werden, die alte blaue Allflex-Zange jedoch nicht mehr.

Die Umstellung auf die elektronische Kennzeichnung hat bereits begonnen, seit einigen Tagen werden den Rinderhaltern die neuen Ohrmarken zugeschickt.

Die Identifizierung der Tiere erfolgt über Radiowellen (RFID – Radio-Frequenz-Identifikation), was ein berührungsloses und automatisches Identifizieren mit Lesegeräten im Abstand von 20 bis 30 cm mit mobilen Lesegeräten und bis zu 100 cm mit stationären Lesegeräten ermöglicht. Das Unterscheidungsmerkmal zwischen konventioneller und elektronischer Ohrmarke erkennt man am Symbol für Drahtlosnetzwerke.

Kunststoffeinsatz zu Ohrmarkenzange entfernen

Die rote Allflex-Zange gibt es bereits seit 2005. Sie wird sowohl für konventionelle Ohrmarken als auch für die neuen elektronischen Ohrmarken verwendet. Für das Einziehen der elektronischen Ohrmarke muss zuvor der schwarze Kunststoffeinsatz aus der Zangenbacke entfernt werden, damit das Transponder-Lochteil in die Zange eingeführt werden kann. Bei Neubestellungen der roten Allflex-Zange wird ab sofort auf dieses Kunststoffteil verzichtet, da es für die neuen Ohrmarken, sowohl konventionell als auch elektronisch, nicht mehr benötigt wird.

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