SchweinAfrikanische SchweinepestAfrikanische Schweinepest jetzt auch in Sachsen

Afrikanische Schweinepest jetzt auch in Sachsen

Die Gefahr einer weiteren Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest ist nicht gebannt.
Quelle: Gabor Tinz/shutterstock.com

Nach Brandenburg hat nun auch Sachsen seinen ersten Fall von Afrikanischer Schweinepest (ASP). Wie das Bundeslandwirtschaftsministerium Ende Oktober (31.10.) mitteilte, wurde die ASP erstmals auch bei einem Wildschwein im Freistaat nachgewiesen. Das Virus habe man bei der routinemäßigen Untersuchung eines erlegten Tieres festgestellt. Der Fundort liegt dem Ministerium zufolge nahe der polnischen Grenze in der Oberlausitz im Landkreis Görlitz. Beim in Sachsen zuständigen Sozialressort hat ein Krisenstab seine Arbeit aufgenommen. Zudem wurden unmittelbar nach der ASP-Bestätigung die Restriktionszonen ausgewiesen und erste Seuchenschutzmaßnahmen veranlasst.

Die Gesamtzahl der ASP-Fälle in Deutschland ist laut Tierseucheninformationssystem bis zum vergangenen Freitag (6.11.) auf 134 gestiegen. Mit Blick auf die weitere Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest rief Staatssekretärin Beate Kasch vom Bundeslandwirtschaftsministerium alle Akteure zu besonderer Wachsamkeit und einer koordinierten Seuchenbekämpfung auf. „Unser Ziel ist es, die ASP so schnell wie möglich erfolgreich zu tilgen. Das ist eine gemeinsame Kraftanstrengung“, betonte Kasch im Vorfeld einer erneuten Sitzung des Zentralen Krisenstabs „Tierseuchen“ in Berlin. Aus ihrer Sicht ist deshalb eine intensive Zusammenarbeit von Bund und Ländern mit einer geradlinigen Umsetzung der notwendigen Maßnahmen entscheidend. Unterdessen ist in Brandenburg die Unzufriedenheit mit der Art und Weise der Seuchenbekämpfung gewachsen.

Die Karte des Friedrich-Loeffler-Instituts vom 6.11. zeigt die ASP-Fälle bei Wildschweinen in Deutschland. Mittlerweile ist auch Sachsen betroffen.
Quelle: Friedrich-Loeffler-Institut

Bayern intensiviert Prävention

Der Fokus der aktuellen lokalen Maßnahmen liegt nach Darstellung von Kasch auf der Begrenzung des Tierseuchengeschehens sowie den Anstrengungen, eine weitere Verbreitung des Erregers in der Wildschweinpopulation und dessen Eintrag in die Hausschweinebestände zu verhindern. Kasch forderte deshalb alle Schweinehalter nochmals auf, ihre Biosicherheitsmaßnahmen zu überprüfen. Notwendig sei auch eine deutliche Verkleinerung der Wildschweinpopulation. Wie die Staatssekretärin weiter mitteilte, befindet sich das Bundeslandwirtschaftsministerium sowohl auf politischer als auch auf technischer Ebene in intensiven Gesprächen mit Polen, um beispielsweise die Errichtung von Wildschutzzäunen auch auf dortiger Seite voranzubringen. Dazu tausche sich Ressortchefin Julia Klöckner mit ihren polnischen und tschechischen Kollegen aus. Zudem würden derzeit Gespräche über die Anerkennung der Prinzipien der ASP-Regionalisierung mit Drittländern geführt, um den Export von Schweineerzeugnissen aus den ASP-freien Regionen zu ermöglichen.

Bayerns Landesregierung hat nach der ersten Feststellung der Seuche in Sachsen die eigenen Präventionsmaßnahmen noch einmal intensiviert. Laut Umweltminister Thorsten Glauber steht beispielsweise der Bau eines festen Zauns entlang der Autobahnen im Grenzbereich zu Thüringen, Sachsen und der Tschechischen Republik auf einer Gesamtlänge von rund 500 km kurz vor dem Abschluss. Darüber hinaus werde der Freistaat nochmals 3 Mio Euro in zusätzliches Zaunmaterial investieren.

Auf der Homepage des Friedrich-Loeffler-Instituts finden Sie die aktuellen Karten zur Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest.

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