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Massey Ferguson Scheibenmähwerke DM316

Diese MF-Aufbereiter-Mähkombination der neuesten Generation ist für den professionellen Einsatz robust gebaut.
Quelle: Paar

Erstmals haben wir Mähwerke von Massey Ferguson (MF) getestet. Im Rahmen der FullLine-Strategie hat der Hersteller seine Produktpalette in den letzten Jahren um Futtererntemaschinen erweitert. Die beiden von uns getesteten Scheibenmäher wurden im konzerneigenen AGCO-Werk Feucht – besser bekannt unter der Marke Fella – entwickelt und produziert.

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Aufgrund zahlreicher Praxistests in den letzten Jahren mit der Schwestermarke Fella sind wir mit dieser Technik vertraut. Das mittig aufgehängte MF-Heckmähwerk DM316 TL-V-KC z.B. entspricht dem Ramos 3160 TLX-KC von Fella – siehe LANDWIRT 08/2019. Dieser mittig aufgehängte Heckmäher mit vertikaler Transportstellung kam erst 2018 auf den Markt. Noch neuer sind aber die DM FQ-Frontmäher von MF. Sie kamen in dieser Saison erstmals zum Einsatz. Bevor wir die beiden Mähwerke im Einzelnen betrachten, fassen wir unsere wichtigsten Erkenntnisse zum Mähbalken und dem Zinkenaufbereiter zusammen.

Beide Mähwerke haben eine Arbeitsbreite von jeweils 3,10 m und einen Aufbereiter mit Federzinken.
Quelle: Paar

Sauberer Schnitt

Beide Mähbalken waren mit sechs Mähscheiben und jeweils zwei Mähklingen ausgestattet. Daher haben sie auch dieselbe Arbeitsbreite von 3,10 m. Beide Mähwerke gibt es auch mit sieben Mähscheiben und einer Arbeitsbreite von 3,60 m. Die Mähscheiben haben einen Außendurchmesser an den Klingenenden von über 62 cm und drehen halbmittig zusammen. Die äußeren Scheiben haben eine Fördertrommel mit zusätzlichen Flügeln aufgesetzt, die den Futterfluss sicherstellen sollen.
Damit hatten wir auch während der gesamten Testphase kein Problem. Mit der Mähqualität beider Mähwerke waren unsere Testfahrer zufrieden. Lob gab es auch für den serienmäßigen Klingenschnellwechsel. Die Klingenbox und das Spezialwerkzeug für den Schnellwechsel sind auf beiden Mähern gut untergebracht und einfach zu bedienen.
Unsere beiden Testmähwerke waren für 1.000 Zapfwellenumdrehungen ausgelegt. Für den Heckmäher gäbe es optional auch ein Getriebe für 540 U/min. Über ein Winkelgetriebe wird die Kraft geradlinig mit einer weiteren Gelenkwelle und einem weiteren Winkelgetriebe von oben in die erste Mähscheibe eingeleitet. Die einzelnen Mähscheiben werden über Stirnräder angetrieben. Der Freilauf ist im jeweiligen Getriebe integriert.

Aufbereiter mit Breitverteilhaube

Auch für die Aufbereiter gab es viel Anerkennung. Die Aufbereitung war intensiv, aber schonend, und der Futterfluss war immer gegeben. Die Intensität lässt sich durch den Abstand des Gegenkamms werkzeuglos mit einem einfach zu bedienenden Hebel und einer gut ablesbaren Skala in fünf Stufen verstellen. Seine Federzinken sind unempfindlicher gegen Fremdkörper als starre Zinken mit Gummipuffer. Die Zinkenverlustsicherung gehört zur Serienausstattung. Unsere beiden Testkandidaten waren mit der optionalen Breitverteileinrichtung ausgestattet. Mit insgesamt acht werkzeuglos verstellbaren Leitblechen lässt sich die Futterablage den jeweiligen Erfordernissen anpassen. Das Frontmähwerk ermöglicht eine Schwadbreite zwischen 1,20 und 2,00 m, beim Heckmäher lässt sie sich von 0,80 bis 2,30 m verstellen.
Gelobt wurden auch die seitlichen Schutzverkleidungen aus Kunststoff und die gute Zugänglichkeit für Wartungs- und Reinigungsarbeiten. Zum Öffnen der mittleren Mähbalkenabdeckungen ist etwas Schraubarbeit notwendig. Da sich die Seitenschutze um 180 Grad über den Mähbalken klappen lassen, flattern die Planen des Frontmähers bei Straßenfahrt nicht seitlich herum. Die Seitenschutze beider Mähwerke lassen sich gegen einen Aufpreis von rund 700 Euro hinten und 900 Euro vorne (alle Preise inkl. 20 % MwSt.) auch hydraulisch klappen.

Die gezogene Mähbalkenaufhängung mit großem Bewegungsspielraum in alle Richtungen passt sich den Bodenkonturen gut an.
Quelle: Paar

Hydropneumatische Entlastung

Beide Mähwerke entsprechen der neuesten Generation, sie machen einen robusten Eindruck und werden hydropneumatisch entlastet. Die Steuereinheit am Anbaubock besteht jeweils aus einem Hydraulikblock, einem Druckspeicher, einem Einstellrad mit Druckbegrenzungsventil und einer Drucktaste. Mit dem Stellrad kann man den Auflagedruck stufenlos an die Einsatzbedingungen anpassen. Der ein gestellte Druck stellt sich beim nächsten Ausheben und Absenken automatisch ein und wird an einem für den Fahrer gut sichtbaren Manometer angezeigt. Beim Abbauen der

Mähwerke darf kein Druck im System sein. Dazu muss man nur einen Taster am Ventilblock drücken. Diese wichtige Funktion sollte der Hersteller besser kennzeichnen.
Das Entlastungssystem funktionierte bei beiden Mähwerken gut. Es lässt sich komfortabel an die Geschwindigkeit und die Geländeverhältnisse anpassen. Unsere Testfahrer waren begeistert. Bei geringem Auflagegewicht sind die Mähwerke leichtzügig und sie reduzieren Grasnarbenschäden sowie Futterverschmutzungen.

FQ mit viel Freiheit

Der Rahmen und der Anbaubock des Frontmähwerks „DM FQ“ sind mit einem Mittelscharnier verbunden. Diese gezogene Aufhängung ermöglicht eine hervorragende Bodenanpassung mit großer Bewegungsfreiheit in alle Richtungen: -6° bergab, +15° bergauf und +/- 13° auf beide Seiten. Diese Funktion haben wir durch die nachträgliche Montage des optionalen hydraulischen Seitenverschubes nochmals aufgewertet. Für einen Aufpreis von knapp 1.300 Euro lässt sich das Mähwerk damit während der Fahrt um +/- 20 cm seitlich verschieben. So lässt sich einerseits die volle Arbeitsbreite ausnutzen, andererseits für Kurvenfahrten ein ausreichender Überschnitt einstellen. Die Mittenstellung ist vom Traktorsitz aus gut ersichtlich. Das ist auch wichtig, da man das Mähwerk beim Wendevorgang in der mittigen Position ausheben muss. Sonst hängt es an einer Seite runter, was zu Schäden führen kann.
Gut gefallen haben uns auch die optionalen „Tragketten“ zwischen Mähwerk und Fronthubwerk. Sind sie einmal auf die richtige Länge eingestellt, findet man beim Absenken sofort die richtige Unterlenkerhöhe, damit der Anbaubock die volle Bewegungsfreiheit ausnutzen kann.
Leider bewegt sich dieser Frontmäher auch in Transportstellung. Eine mechanische Verriegelung fehlt, was bei hoher Geschwindigkeit zu unangenehmen „Schwimmbewegungen“ führen kann.

Dank der 120°-Klappung zur Traktormitte fährt man auf der Straße ruhig und sicher.
Quelle: Paar

Heckmäher mit 120°-Klappung

Im Gegensatz zum Frontmähwerk verhält sich der Heckmäher auf der Straße vorbildlich. Der Mähbalken wird vertikal um 120° nach oben geschwenkt. Dadurch verlagert sich der Schwerpunkt in die Traktormitte und verbessert sich die seitliche Gewichtsverteilung. Zudem wird die Transporthöhe verringert und die Sicht nach hinten über die Seitenspiegel verbessert. Dieses Mähwerk spürt man beim Transport kaum.
Viel Lob gab es auch für die Möglichkeit des platzsparenden Abstellens in Transportstellung. Dazu gibt es optional zusätzliche Stützfüße.
Der Balken ist mittig aufgehängt. Er zeichnet sich durch einen großen Pendelweg aus: 28° nach oben und 20° nach unten. Dadurch kann man auch Böschungen mähen, und der Balken passt sich Bodenunebenheiten gut an. Die Höhe der Unterlenker muss nur einmal eingestellt werden. Die richtige Höhe ist erreicht, wenn sich die beiden Pfeile an der Mittenaufhängung gegenüberstehen. Am Vorgewende hebt man den Balken mit einem einfachwirkenden Hydraulikzylinder aus. Ein kleiner Kompensationszylinder an der Aufhängung sorgt für eine große Bodenfreiheit beim Wenden und verhindert, dass der Balken im angehobenen Zustand pendelt. Stößt man mit dem Balken gegen ein Hindernis, weicht er nach hinten und oben aus. Da sich der Drehpunkt direkt am Anbaubock befindet, ergibt sich ein ausreichend großer Hebelarm, auch wenn das Hindernis an der innersten Mähscheibe auftrifft. Zum Wiedereinklinken muss man nicht rückwärtsfahren. Der Balken schwenkt ohne Anhalten automatisch in die Arbeitsposition zurück. Die Auslösekraft lässt sich an zwei Federn am Dreipunktbock einstellen.
Die gesamte Mähkombination hat beim Testteam einen robusten Eindruck hinterlassen. Die hydropneumatische Entlastung und die großen Bewegungsfreiräume beider Mähwerke ermöglichen eine hervorragende Bodenanpassung, wenig Grasnarbenschäden und ergeben bei richtiger Einstellung sauberes Futter.
In Grundausstattung kostet jedes der beiden Mähwerke gute 25.000 Euro. Unsere Testmaschinen waren zudem mit einigen interessanten Optionen für den professionellen Einsatz ausgestattet. Dementsprechend erhöht sich auch der Kaufpreis.

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