RindRinderzuchtFleckviehRZO Fleckviehschau in Ulrichsberg

RZO Fleckviehschau in Ulrichsberg

Die Champions mit ihren Besitzern Gahleitner und Hurnaus sowie Zuchtberater/in Grillberger und Eckerstorfer mit Geschäftsführer Kaltenbrunner, Preisrichter Lenk und Obmann Haselgruber. Foto: RZO

Traditionell bildet die Zuchtrinderschau am Freitag immer den Auftakt der dreitägigen Böhmerwaldmesse in Ulrichsberg. Bei idealen Wetterbedingungen und guter Stimmung verzeichneten die Veranstalter einen noch nie dagewesenen Besucheransturm. Preisrichter Hannes Lenk aus Kramsach in Tirol, war sehr beeindruckt von der hohen Qualität an Ausstellungstieren aus dem Bezirk Rohrbach. Der Bezirk Rohrbach zählt zu den „Milchkuhstärksten“ Bezirken Österreichs. Der Preisrichter lobte auch die ausgezeichnete Präsentation aufgrund der ruhigen und fachmännischen Vorführleistung. Sobald Stiere den Ring betreten ist die Spannung ringsum zu spüren. Diese Prachtkerle beindruckten mit ihrer Masse und ihrem Erscheinungsbild. Der genetisch hornlose Stier MALORCA Pp* (V: Mahango) gezüchtet und aufgezogen vom Betrieb Martin Wipplinger aus Sarleinsbach setzte sich aufgrund seiner Größe, Länge und seinem guten Fundament gegenüber dem Zweitplatzierten durch. Der Reservesieger ZENO (V: Zepter), gezüchtet vom Betrieb Holzer aus Pabneukirchen, stammt aus einer sehr leistungsstarken Waban-Tocher und steht am Betrieb Christine und Alois Gahleitner in Arnreit.

Erstlingskühe auf hohem Niveau

Bei den Erstlingskühen dominierte die Jack-Tochter LISI vom Betrieb Gahleitner Susanne und Georg aus Arnreit. LISI war die harmonischte Kuh in der Gruppe und überragte mit ihrem Spezialeuter, dem perfekten Eutersitz und dem hohen, breiten Hintereuter. Die Zweitplatzierte, die Wiffzack-Tochter HALMA vom Betrieb Anna Wolkerstorfer aus Helfenberg punktete mit ihrer Oberlinie. Eine weitere Siegerin der Erstlingskühe ist die Humpert-Tochter FAUNA vom Betrieb Josef Hurnaus aus Kollerschlag. FAUNA stetzte sich aufgrund ihrer Feinheit im Knochenbau, der perfekten Oberlinie und der sehr korrekten Sprunggelenke gegenüber der Zweitplatzierten GAUPE durch. Bei GAUPE (V: Herzschlag) vom Betrieb Andrea und Martin Leibetseder aus Rohrbach-Berg gefiel dem Preisrichter das tadellose Euter, die Hintereuterhöhe und das gute Zentralband und so verlieh er dieser Kuh auch den Eutersieg. Zu den Siegerinnen der Erstlingskühe gesellte sich weiters die Herz-Tochter KARO vom Betrieb Grenzlandmilchhof aus Julbach. KARO ist eine sehr typstarke Erstlingskuh und wurde deshalb vor OMARA (V: Incredible) vom Betrieb Markus Paleczek aus St.Martin/Mkr. rangiert.

Zweitkalbskühe mit viel Potenzial

In dieser Gruppe entschied sich der Preisrichter für die rahmigste Kuh mit auffallend gutem Euter. Als Siegerin daher ging die Helderberg-Tochter ROMINA vom Betrieb Märzinger Michaela und Friedrich aus Nebelberg hervor. Auf Rang 2 platzierte sich die Waban-Tochter BELLA vom Betrieb Paleczek Markus aus St. Martin/Mkr. BELLA kann ein breites und korrektes Becken sowie eine perfekte Oberlinie vorweisen. In der Gruppe der Kreuzungstiere Fleckvieh mit Red Friesian waren Kühe in sehr unterschiedlichen Laktationsstadien anzutreffen. Der Preisrichter meinte, dass in Tirol die Kreuzungszucht sehr dominant war und er früher auch viel einkreuzte, um die Milchleistung zu erhöhen, jetzt aber wieder Reinzucht betreibe. Die Wahl zur Siegerin fiel auf die im Körperbau sehr harmonische überragende Drittkalbskuh GUDRUN (V: Ladd Red) vom Betrieb Neumüller Theresa und Wolfgang aus Niederwaldkirchen. Auf Rang 2 reihte sich die sehr großrahmige und wuchtige Jorck-Red-Tochter HELDIN vom Betrieb Susanne und Georg Gahleitner. Die jüngste Kuh in dieser Gruppe, die feingliedrige Erstlingskuh MAENDY (V: Aickburn FH) vom Betrieb Stefan Höfler aus Julbach verdiente sich den Eutersieg speziell wegen der besten Voreutereinbindung. Sie ist eine vielversprechende Kuh für die Zukunft und trägt viel Entwicklungspotenzial in sich.

Mehrkalbskühe erfreuen das Herz jedes Züchters

Mit der Manigo-Tochter FLOCKE holte der Betrieb Hurnaus Josef aus Kollerschlag einen Trumpf aus dem Ärmel. Bei dieser imposanten Spezialkuh hüpfte das Herz des Preisrichters vor Freude. Diese fehlerlose Kuh überzeugte mit ihrem feinen, trockenen Fundament und mit dem extrem breiten und hoch aufgehängten Hintereuter. „Ein Euter, das mit den Holstein-Kühen mithalten kann“, so der Preisrichter. Auf Platz 2 marschierte die typstarke Valentin-Tochter LANZE vom Betrieb Grenzlandmilchhof aus Julbach. Bei den Viertkalbskühen siegte die Symposium-Tochter PEGGY vom Betrieb Theresa und Wolfgang Neumüller aus Niederwaldkirchen vor der Romario-Tochter LORELEI vom Betrieb Florian Wolkerstorfer aus Niederwaldkirchen.

Kühe höheren Alters punkten mit enormer Euterqualität

Eine Ausnahmeerscheinung ist die Rau-Tochter GAUDI vom Betrieb Andrea und Martin Leibetseder aus Rohrbach-Berg. Trotz ihrer 11 Jahre und einer erbrachten Lebensleistung von über 90.000 Liter Milch setzte sie sich gegenüber ihrer Konkurrenz durch. Diese kapitale Kuh begeisterte den Preisrichter aufgrund ihrer hohen Milchleistung, ihrer enormen Breite, ausgezeichneten Verbindungen und besten Euterqualität. Die Zweitplatzierte und zugleich Eutersiegerin SABRI (V: Vanstein) vom Betrieb Hans-Peter Kepplinger aus Kleinzell/Mkr. überzeugte mit ihrem feinen Knochenbau und der hervorragenden Euterhöhe, trotz hohen Alters.

Gesamtsiegerwahl

Der Preisrichter war beeindruckt vom hohen Niveau dieser Rasseschau und vergab zwei Champions-Titel. Einen Gesamtsieg verdiente sich die harmonische Erstlingskuh LISI (V: Jack) vom Betrieb Susanne und Georg Gahleitner aus Arnreit und der zweite Champions-Titel ging an die imposante Spezialkuh FLOCKE (V: Manigo) vom Betrieb Josef Hurnaus aus Kollerschlag. Respekt und Gratulation der Fleckviehzucht im Bezirk Rohrbach. Diese grandiose Regionalschau in Ulrichsberg und die großartigen Schaukühe begeisterten den Preisrichter und er meinte, dass sicher die eine oder andere Kuh im Jahr 2020 bei der Bundesfleckviehschau in Freistadt auftrumpfen wird.

Der Bambini-Cup – das Highlight der jungen Generation

Schon Wochen zuvor begann das Training mit dem Kalb. Voller Erwartungen marschierten die Jungzüchter in den Ring und zeigten voller Freude das Gelernte dem Publikum. Für den Preisrichter ist es immer eine schwierige Aufgabe, das Vorführen in einer Momentaufnahme festzulegen und somit eine Rangierung vorzunehmen. Am liebsten würde er alle Kinder zum Sieger ernennen. In der Gruppe der 6 bis 10-Jährigen stellte er Siegrid Gaisberger mit ihrem Kalb Nole an die Spitze – vor ihrer Zwillingsschwester Anna mit Kalb STEFFI. Bei den 11 bis 13-Jährigen Jungzüchtern fiel Magdalena Märzinger aus Nebelberg dem Preisrichter bereits auf, als sie den Ring betrat. Sie nahm immer Blickkontakt mit dem Preisrichter auf und ihr Kalb FILU gehorchte ihr Bestens. Aufgrund dieser professionellen Vorführleistung gebührte Magdalena der erste Rang vor dem Zweitplatzierten Leonhard Haselgruber aus Oepping.

Braunvieh

Im Zuge des 25 Jahr-Jubiläums des RZO präsentierten sich jeweils zwei Braunviehkühe und zwei Holsteinkühe dem Publikum. Die zwei ausgestellten Kühe vom Betrieb Pauline Schrattenecker aus Lohnsburg bestachen durch ihre hohe Milchleistung und guten Eiweißprozente sowie einem fehlerlosen Exterieur. Es war eine besondere Freude anhand der Gesamtsiegerin der Regionalschau in Pramet, der Nescardo-Tochter ATOPIA, die Vorzüge der Rasse Braunvieh zu kommentieren. Bei den Braunviehkühen fiel neben den perfekten Fundamenten und starken Eutern vor allem die Ruhe und Eleganz bei der Vorführung auf.

Holstein
Die Rasse Holstein war mittels einer Erstlingskuh vom Betrieb Hartl aus Eberschwang und einer Drittkalbskuh vom Betrieb Großpötzl aus Siegharting vertreten. Diese zwei Holsteintiere beeindruckten im Ring durch eine extreme Körpertiefe und einem perfekten Euter.  Die Drittkalbskuh HARAKIRI (V: Shotglass) konnte neben ihrer Exterieurstärke und ihrer hohen Milchleistung als Großmutter des aktuellen Teststiers Jackson (V: Jameson) überzeugen. Bei der Siegerehrung im Festzelt bedankten sich die Organisatoren bei allen Ausstellern, Sponsoren und Helfern für ihren Beitrag zu dieser großartigen Veranstaltung. (RZO / Helga Wagner)

 

Kommentare

Warenkorb

Der Warenkorb ist leer.
Gesamt: 0,00