SchweinAfrikanische SchweinepestPräventiver Zaunbau gegen ASP in Österreich umstritten

Präventiver Zaunbau gegen ASP in Österreich umstritten

Der Bau eines präventiven Zauns gegen den Eintrag der Afrikanischen Schweinepest aus Ungarn und der Slowakei ist in Österreich heißes Diskussionsthema.
Quelle: Mike Mareen/shutterstock.com

„Ich kann nur an Österreich appellieren: Bitte schützen Sie Ihre Grenze zu Ungarn.“ Klare Worte von Albert Hortmann-Scholten, Geschäftsführer der deutschen Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG). Er erlebt die Folgen am deutschen Schweinemarkt seit dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen vor rund sechs Monaten hautnah mit. Deshalb warnt er die österreichische Branche eindringlich, die Gefahr aus Ungarn ernst zu nehmen. Aber findet sein Wort auch Gehör? Die Ergebnisse der LANDWIRT Recherche sind ernüchternd.

Aktuell sind neben Deutschland zwei weitere Nachbarländer von der ASP betroffen: Ungarn und die Slowakei (Tab.). Der westlichste Fall liegt etwa 90 Kilometer von der österreichischen Staatsgrenze entfernt. Experten gehen davon aus, dass die ASP durch die Streifzüge von Wildschweinen jährlich rund 30 Kilometer westwärts wandert.

Ausbruchszahlen der Afrikanischen Schweinepest in Österreichs Nachbarländern (bis 12.3.2021).
Quelle: FLI

Forderung nach Zaun wird lauter

Die Schweinebranche fordert deshalb einen Wildschwein-sicheren Zaun an der Grenze zu Ungarn und der Slowakei. Der Verband Österreichischer Schweinebauern (VÖS) brachte das Anliegen jüngst beim ASP-Gipfel des zuständigen Gesundheitsministeriums ein. Auch die Veterinärdirektoren der Bundesländer sprechen sich klar dafür aus, möglichst alles zu tun um einen Ausbruch der ASP zu verzögern. Die Wirtschaftskammer erachtet den Zaunbau ebenfalls als notwendig. Denn niemand rechnet damit, dass die Seuche Österreich verschonen wird. Fraglich ist nur, wann sie ins Land kommt.

Unterschiedliche Auffassungen?

Die Antwort auf die Forderung kam von Johann Damoser, Leiter der Sektion Tiergesundheit und Tierseuchenbekämpfung im Gesundheitsministerium. Er sicherte beim ASP-Gipfel zu, eine Arbeitsgruppe zum Thema Zaunbau zu gründen. VÖS-Geschäftsführer Michael Klaffenböck relativiert: „Der Zaunbau hat wohl nicht die oberste Priorität für das Gesundheitsministerium.“ Trotzdem hoffte man, einen Stein ins Rollen gebracht zu haben. Die Überraschung:

Was ist eure Meinung? Ist ein Zaun eine wirkungsvolle Maßnahme oder reine Geldverschwendung? Diskutiert mit im LANDWIRT Forum!

 

 

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