LandlebenErnährungErdäpfel drohen zu verderben

Erdäpfel drohen zu verderben

Die Erdäpfel können nicht endlos gelagert werden.
Quelle: mihalec/shutterstock.com

Rund 15.000 Tonnen Erdäpfel wachsen jährlich auf Tirols Äckern. Die Hälfte davon wird direkt vermarktet, rund 2.500 Tonnen gehen in die Gastronomie, rund 4.000 Tonnen in den Lebensmitteleinzelhandel. Aufgrund des Ausfalls der Gastronomie bzw. des Tourismus sind derzeit noch 2.000 Tonnen hochwertige Erdäpfel lagernd, jedoch ohne Abnehmer.

„Weit über 200 Betriebe sind betroffen. Ziel muss es sein, die Erdäpfel nun über unsere Nahversorger rasch an die Konsumenten zu bringen. Dazu haben wir bereits mehrere Gespräche mit allen Verantwortlichen geführt, allen ist die kritische Lage bewusst. Aufwendig produzierte und hochwertige Lebensmittel in der Biogasanlage zu verwerten oder einzuackern ist für uns nämlich keine Option“, erklärt LK-Präsident Josef Hechenberger. Er war die letzten Wochen selbst mit vielen Betroffenen in Kontakt und hat sich in den Erdäpfellagern vor Ort ein Bild gemacht.

Erdäpfel  zu derzeitigen Marktpreisen abgeben

Normalerweise wären heimische Kartoffeln um diese Zeit bereits ausverkauft. Die sehr gute Ernte des Vorjahres und der Wegfall von Gastronomie und Tourismus haben nun zu einer sich zuspitzenden Situation geführt, denn die Erdäpfel können nicht endlos gelagert werden. „Jetzt funktioniert nur mehr ein starker Schulterschluss von Lebensmittelhandel, Vermarktern und Produzenten. Unsere Nahversorger müssen nun die Ware unserer Bauern abnehmen und die heimischen Knollen vorrangig in ihren Regalen platzieren. Das ist eine Ausnahmesituation, die Flexibilität von allen Partnern erfordert. Den Bauern bleibt nichts anderes übrig, als ihre Ware zu den derzeitigen Marktpreisen abzugeben. Verhandlungen mit Vertretern des Bundes und des Landes gehen in die finale Phase, um Ausgleichzahlungen gewähren zu können, denn ein Preisausgleich muss sein“, ergänzt Hechenberger. Nach intensiven Gesprächen mit allen handelnden Personen und Stellen soll die Vermarktung nun rasch anlaufen. Die Konsumenten sind aufgerufen, diese heimischen Produkte zu kaufen.

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