LandtechnikTraktorenÄrger mit Traktor

Ärger mit Traktor

„Steht beim Verkauf eines Schleppers in der heutigen Zeit nur noch der Profitgedanke im Vordergrund? Sollte es nicht das Ziel sein, qualitativ hochwertige Schlepper zu bauen und sich damit einen langjährigen, zufriedenen Kundenstamm zu schaffen?“, fragt Herr R. aus Deutschland und schreibt:
„Wir fahren auf unserem landwirtschaftlichen Betrieb in der Vorbergzone des Schwarzwalds bereits seit 45 Jahren Steyr. Mitte 2017 haben wir uns für den Kauf eines Steyr Multi 4100 entschieden, da wir in der Vergangenheit auch immer gut mit Steyr ,gefahren‘ sind. Mit ein Kaufgrund war die Vierrad-Bremse, mit der dieser Schlepper ausgestattet ist. Diese Bremse war bereits am 9090 und 975 verbaut und wir haben gute Erfahrungen damit gemacht. Leider wurden wir zwischenzeitlich eines Besseren belehrt. Um das Fahrzeug hier bei uns im Schwarzwald abzubremsen, muss der sich bereits in Rente befindliche Fahrer erst einmal im Fitness-Studio die notwendigen Muskeln antrainieren, um das Fahrzeug zum Stehen zu bringen. Den wesentlichen Kritikpunkt stellt für uns die Qualität, die Wertigkeit des Fahrzeugs dar.
Nach 800 Betriebsstunden musste der Einhebel-Joy-Stick des Frontladers erneuert werden, ein Schalten des Getriebes war nicht mehr möglich. Diese Arbeiten wurden innerhalb der Gewährleistung ausgeführt. Bei 1.200 Stunden musste der Abgassensor getauscht werden, da dieser defekt war. Diese Reparatur mussten wir bezahlen. Bei 1.300 Einsatzstunden versagte die Klimaanlage. Den krönenden Abschluss lieferte nun eine Bremsleitung mit einem Loch. Um nochmal klarzustellen: Wir fahren hier im Schwarzwald, was ein Loch in einer Bremsleitung für Auswirkungen hat bzw. haben kann, möchten wir uns an dieser Stelle erst gar nicht vorstellen …
Auch diese Reparatur sollte von uns selbst bezahlt werden. Es gab/gibt hier keinerlei Entgegenkommen des Händlers, geschweige denn eine Kulanzregelung durch die Firma Steyr.“

Traktorhersteller damit konfrontiert

Mit dieser Zoresgeschichte konfrontierte ich die Firma „Case IH Steyr“ und wartete sehr lange auf folgende Antwort:
„… Unsere oberste Priorität ist, unseren Kunden den besten Service zu bieten, und wir werden immer versuchen, etwaige Defekte so schnell wie möglich zu beheben. Nach Rücksprache mit dem zuständigen Gebietskundendienstleiter wurden bis auf die aufgescheuerte Bremsleitung die angesprochenen Schäden in Garantie und teilweise auch in Kulanz übernommen. Ein aktuell aufgetretener Schaden im Bereich des SCR Systems ist derzeit noch in Begutachtung durch unseren Gebietskundendienstleiter …
Den Reklamationspunkt der hohen Betätigungskraft der Bremse kann man nicht mit einem Modell der aktuellen Baureihe vergleichen, da sich hier ab ca. Modelljahr 2018 das gesamte Bremssystem abgeändert hat und dies leider nicht rückwirkend auf vorhergehende Modelle aufgrund der gültigen Homologationsvorschriften adaptiert werden kann. Von einer korrekten Einstellung und Nachjustierung der Betriebsbremse wird grundsätzlich ausgegangen…
Die Zufriedenheit unserer Kunden ist uns sehr wichtig …“

Nun ja, nach Rücksprache mit Familie R. hat sich nach meiner Intervention da und dort etwas verbessert. Trotzdem bleiben für mich zwei Fragen: Erstens, warum dauert es Monate, um auf solche Kundenfragen von Steyr eine Antwort zu bekommen? Zweitens, warum funktionierte in diesem Fall nicht, was auf dem Papier versprochen wird: „der beste Service“?

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