AlmwirtschaftMuren und Lawinen durch Weidehaltung vermindern

Muren und Lawinen durch Weidehaltung vermindern

Bleibt im Winter das lange Gras am Boden liegen, ist dies eine ideale Rutschfläche für Lawinen.
Quelle: Alessandro Zappalorto/shutterstock.com

Hintergrund ist, dass im Winter das lange Gras am Boden liegt und so eine ideale Rutschfläche für die sogenannten Gleitschneelawinen bildet. „Je länger das Gras ist, desto leichter gerät der Schnee ins Rutschen. Diese Art von Lawinen ist in den vergangenen Jahren bereits häufiger geworden”, berichtet Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol. Zudem wachsen die langen Grashalme in die Schneedecke hinein. Kommt diese ins Rutschen, kann die Grasnarbe auch aufgerissen werden. „Diese offenen Grasnarben sind im Sommer problematisch, da bei Starkregen in kurzer Zeit viel Wasser eindringt und es schneller zu Vermurungen kommen kann”, warnt der Experte.

Eine flächendeckende Alm- und Weidewirtschaft schütze deshalb nicht nur alle Wintersportbegeisterten in den Bergen, sondern auch die Siedlungsgebiete. „Ohne flächendeckende Beweidung bräuchten wir eindeutig mehr künstliche Sicherungsmaßnahmen, wie beispielsweise Lawinenverbauungen. Auch optisch ist die Beweidung im Sinne aller Einheimischen und Touristen wesentlich sinnvoller”, unterstreicht Mair.

Appell für verantwortungsvolles Verhalten

Für viele Sportler und Erholungsuchende sind Forst- und Almwege als Aufstiegsspur und freie Schneisen für die Abfahrt eine Selbstverständlichkeit, die es aber ohne aktive Alm- und Forstwirtschaft gar nicht geben würde. „Dass die Almwirtschaft im Sommer die Basis für die verschiedensten Wintersportarten bildet und abgegraste Steilhänge das Risiko von Lawinen vermindern, ist vielen nicht bewusst. Deshalb wollen wir aufzeigen, dass der Erhalt unserer kleinstrukturierten Landwirtschaft im Sinne aller ist und wir in unserem Alltag vielfältig von ihren erbrachten Leistungen profitieren. In diesem Sinne appelliere ich an alle Naturgenießer, sich verantwortungsvoll zu verhalten und gesperrte Gebiete auch zu respektieren”, so Landwirtschaftskammer Tirol-Präsident Josef Hechenberger.

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